Verpackungstechnik Verpackungsmaterialien aus der Bio-Raffinerie
Ein Ende der natürlichen Ressourcen ist absehbar. Zunehmend suchen Pharma-Unternehmen und technische Institute nach Rohöl-Ersatzstoffen für die Forschung und die Entwicklung von Kunst- und Verpackungsstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Kommen jetzt die Plastiktüten, Pillenboxen und Joghurtbecher aus der Bio-Raffinerie?
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Am 4. Juli wurden die Neufassungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und das Erneuerbare-Energie-Wärme-Gesetzes vom Bundesrat verabschiedet. Es handelt sich dabei um einen Teil des Energie- und Klimaprogramms der Bundesregierung. Basierend auf einem Paket von 29 Maßnahmen soll eine Reduktion des CO2-Ausstoßes um 20% bis zum Jahr 2020 erreicht werden. Ziel ist auch eine Gewinnung von biobasierten Chemikalien und Materialien durch Bioraffinerien, die nach und nach die mehr als 1000 existierenden Rohstoffe auf Erdölbasis ersetzen sollen.
Daher erfährt die Nutzung moderner biotechnischer Methoden für industrielle Produktionsprozesse unter dem Begriff „weiße Biotechnologie“ einen enormen Schub. Bis 2010 wird ein Anstieg der so gewonnenen Chemikalien auf 310 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Dies entspricht einem Wachstum um 20% im Vergleich zu 2004.
Biobasierte Rohstoffe stehen in der Forschung hoch im Kurs
Vor allem in der Kunststoffindustrie werden Plattformchemikalien als Ausgangsstoffe Verwendung finden. Dieses generiert einen großen Bedarf an Forschung und Entwicklung. In Deutschland entdecken mehr und mehr Lehrstühle, Forschungseinrichtungen, Institute und Unternehmen der Großchemie biobasierte Rohstoffe als Forschungsthema. Experten erwarten, dass bis 2020 ein Viertel der derzeitig fossil basierten organischen Grundstoffe und 10% der Öle und Kraftstoffe mittels Bioraffinerietechnologien produziert werden.
Die Ausgangslage für Biowerkstoffe ist gut und der Anstieg der Produktionskapazitäten für thermoplastische Biopolymere verläuft dynamisch. Wurden im August 2007 ungefähr 315 000 t pro Jahr gefertigt, erwartet man bis 2010 eine Steigerung auf 1,4 Mio. t pro Jahr. Im Internet ist eine Online-Übersicht über Biokunststoffe unter www.materialcenter.com verfügbar.
Da fossile Ressourcen begrenzt sind, beschäftigt sich das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) in Oberhausen unter dem Leitthema Bioraffinerie mit der Entwicklung von Produktionssystemen auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Produktionen in Deutschland und Europa sollen in Zukunft verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe umgestellt werden. Ein Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes Deutschland zu stärken, so Dr.-Ing. Stephan Kabasci, Leiter des Geschäftsfeldes nachwachsende Rohstoffe. Er ist zuständig für Bioverfahrenstechnik, chemische Konversion und Kunststofftechnik.
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