RFID Viele neue Produktionsprozesse werden auf RFID angewiesen sein

Redakteur: Volker Unruh

Die reißerischen Schlagzeilen über die Radiofrequenz-Identifikation, kurz RFID, sind weniger geworden. Gleichzeitig erkennen Experten immer mehr Anwendungsmöglichkeiten in den Industriebetrieben. Technikentwickler, Systemintegratoren und Verbände zeigen sich vorbereitet.

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RFID, die Radiofrequenz-Identifikation, ist weiter im Kommen. Der große Hype, den die Datenspeicherung auf kleinen Chips mit der Möglichkeit zur Informationsübertragung per Funk vor einigen Jahren ausgelöst hat, ist zwar abgeebbt. Doch im Schatten medienwirksamer Kampagnen, die vor allem durch große Handelsketten forciert wurden, schafft sich diese Technik fortwährend neue Einsatzfelder.

RFID-Potenzial im Alltag wird zunehmend klar

Dies liegt zum einen daran, dass die Skepsis gegenüber RFID langsam abnimmt, wie Marco Ehrhardt, geschäftsführender Gesellschafter von Ehrhardt + Partner (E + P), aus seiner Erfahrung berichtet. Der Anbieter integrierter Gesamtsysteme für die Lagerlogistik ist überzeugt, dass man zunehmend das Potenzial der Technik erkennt – und zwar nicht auf theoretischer Ebene, sondern im praktischen Alltagseinsatz.

Zum anderen hat die Entwicklung von weltweiten Standards erheblich dazu beigetragen, dass sich RFID immer weiter am Markt ausbreitet. „Vor einigen Jahren“, erinnert sich Ralf Pfisterer, Product Marketing Manager Industrial Identification bei Balluff, „waren es im Speziellen die Restriktionen im Bereich der Sendeleistung, die den Einsatz von RFID sehr begrenzt haben. Durch die Verfügbarkeit von globalen Standards wie ISO 15693/14443 im HF-Bereich oder ISO 18 000-6C im UHF-Bereich konnten die Einsatzbereiche kontinuierlich ausgeweitet werden.“ Durch die Standards, so Pfisterer, sei dann auch die Verfügbarkeit von Produkten und Bauteilen gesichert, was Investitionen im Bereich Produktions- und Industrieanlagen interessant macht.

Maschinenbau interessiert sich immer mehr für RFID

Investiert wird vor allem in industriellen Bereichen, in denen der klassische Barcode oder der zweidimensionale Data-Matrix an ihre Grenzen stoßen und berührungs- oder sichtfreie Kennzeichnungstechniken gefordert sind. So berichtet Peter Früauf, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbands Elektronische Automatisierung im VDMA, von einer anhaltend hohen Nachfrage nach RFID-Einsatzbeispielen im Maschinenbau und einem ungebrochenen Informationsdurst bezüglich Trends und Perspektiven für RFID – Grund genug für den Fachverband, Informationstage zu veranstalten, die sich ausschließlich diesem Thema widmen.

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