Kommissionierlösungen Worauf der LEH bei der Auswahl achten sollte

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Seit über zwei Jahren gehört der Onlineeinkauf zum Bestandteil vieler deutscher Haushalte. Aus diesem Grund sind nun immer mehr Verantwortliche des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) daran, ihren Kunden den Onlineeinkauf ebenfalls zu ermöglichen.

Mit spezialisierten E-Commerce-Lösungen für den Lebensmitteleinzelhandel betritt der skandinavische Anbieter Strongpoint den DACH-Markt.
Mit spezialisierten E-Commerce-Lösungen für den Lebensmitteleinzelhandel betritt der skandinavische Anbieter Strongpoint den DACH-Markt.
(Bild: Strongpoint)

Doch die Liste der Fragen, vor denen die Händler stehen, scheint schier endlos. Die prominenteste Herausforderung für die E-Commerce-Lebensmittelindustrie ist die Rentabilität. Eine möglichst effiziente Kommissionierung, in Verbindung mit Einsparungen auf der letzten Meile, stellt den Schlüssel zur Kostensenkung und zur Steigerung der Rentabilität dar. Laut Angaben von Strongpoint, einem norwegischen Technologieunternehmen für den Lebensmitteleinzelhandel, macht die Kommissionierung etwa ein Drittel des Abwicklungsprozesses für Lebensmitteleinzelhändler aus und ist der Bereich, in dem es unmittelbares Potenzial zur Effizienzsteigerung gibt. Doch bevor Lebensmitteleinzelhändler sich für eine Kommissionierlösung entscheiden, gilt es, feste Kernaspekte zu bewerten.

Erwartungen der Kunden identifizieren

Im Allgemeinen gilt: Je städtischer und dichter ein Markt ist, den ein Lebensmittelgeschäft bedient, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Kunden sich schnelle und innovative Einkaufserlebnisse wünschen. Die Kunden in Städten sind mittlerweile auch diejenigen, die sich bereits am ehesten an die On-Demand-Dienste gewöhnt haben – zumal diese Dienste derzeit noch fast ausschließlich in Großstädten verfügbar sind. Mit dem gestiegenen Bewusstsein für Onlineeinkäufe geht eine intensive Nachfrage nach schnelleren Lieferungen einher. Denn Verbraucher wissen: Taxis sind in der Regel binnen weniger Minuten abrufbereit. Eine Pizza kann ebenfalls in 15 Minuten lieferbar sein, warum sollten dann nicht auch Lebensmittel in unter 30 Minuten geliefert werden? Je mehr Kunden sich eine minutenschnelle Lieferung wünschen, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Lebensmittelgeschäft auf die Hilfe automatischer Kommissioniersysteme angewiesen sein wird. Sofern die Kunden jedoch weniger Wert auf Schnelligkeit legen, sondern eher auf Faktoren wie einen hochwertigen Customer Service, lohnt es sich für diese Lebensmitteleinzelhändler kaum, in eine automatische Kommissionierlösung zu investieren. Dies gilt es vor der Auswahl einer Kommissionierlösung zu berücksichtigen.

Skalierung der Kommissionierlösung

In puncto Kundenandrang verzeichnet der LEH innerhalb einer Woche deutliche Schwankungen. Der beliebteste Tag für einen Wocheneinkauf vor Ort im Geschäft ist der Samstag, während es bei den Onlineeinkäufen der Montag ist. Darauf folgt direkt der Freitag an zweiter Stelle. Darüber hinaus herrschen auch erhebliche Schwankungen in Bezug auf die Nachfrage nach bestimmten Lebensmitteln vor. Bereits die unterschiedliche Nachfrage der Kunden im Laufe einer Woche zeigt, dass jede Lösung, die für die Kommissionierung von Lebensmitteln gewählt wird, äußerst flexibel sein muss, um den Nachfrageschwankungen und den verschiedenen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.

Lebensmitteleinzelhändler mit einer hohen sogenannten Grundlast, das heißt einer hohen durchschnittlichen Nachfrage über die gesamte Woche, sollten auf ergänzende, vollautomatische Lösungen zurückgreifen. Sie sind aus zwei Gründen vorteilhaft: Zum einen wird so die Nachfragespitze abgedeckt, damit über den Rest der Woche mit geringerer Kapazität weitergearbeitet werden kann. Zum anderen bietet sich die Lösung an, um sowohl die Grundlast abzudecken als auch um die manuelle Kommissionierung an jenen Tagen ergänzend zu nutzen, an denen die Nachfrage unvorhergesehen ansteigt.

Integration von App-basierten Lieferdiensten

Während der Coronapandemie war Onlineshopping für manche Verbraucher die einzige Möglichkeit, um kontaktlos einzukaufen. Aus diesem Grund konnten sich Quick-Commerce-Anbieter, die Lebensmittel binnen weniger Minuten an die Haustür ihrer Kunden liefern, erfolgreich etablieren. Die Bestellung läuft App-basiert und die Waren werden in lokalen Dark Stores gelagert. Qualität und Auswahl sind entscheidende Eigenschaften der Plattformanbieter, die sich schließlich als Alleinstellungsmerkmal entpuppten. Nun möchte sich auch der LEH diese neuen Kundensegmente erschließen – jedoch unter der Bedingung, dass die Effizienz im Laden maximiert wird, während sich die Auswirkungen auf das In-Store-Erlebnis in Grenzen hält. Eine anspruchsvolle Anforderung, die eine belastbare Technologielösung erfordert. So gibt es beispielsweise Kommissionierlösungen zur simultanen Kommissionierung mehrerer Bestellungen als Hardwarelösung. Dazu gehören etwa kabellose Waagen und Kommissioniertechnologien, die automatisiert die Geschwindigkeit erhöhen und dadurch Kosten einsparen.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, Onlinekunden ausschließlich über Dark Stores zu bedienen. Aber auch hier spielt die Schnelligkeit der Kommissionierung eine maßgebliche Rolle, um die Personalkosten gering zu halten und gleichzeitig Rentabilität zu gewährleisten.

Die kostengünstigste Lösung

Für welche Kommissionierlösung sich ein Lebensmitteleinzelhändler letztlich entscheiden mag – sie sollte in jedem Fall in der Lage sein, den Status quo des gesamten Teams in Echtzeit zu analysieren, um Fehler unmittelbar aufzudecken und langfristig vorzubeugen. Darüber hinaus muss jede Kommissionierlösung ganzheitlich mit der Fülle ihrer Funktionen und Bestandteile betrachtet werden, nur so kann eine kontinuierliche Optimierung gelingen. Lebensmitteleinzelhändler mit mehreren Filialen sollten immer in der Lage sein, verschiedene Standorte miteinander zu vergleichen, um herausfinden zu können, welcher Filialkommissionierer am leistungsstärksten ist und ob die Lösungen den individuellen Anforderungen der Standorte gerecht werden.

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