Jubiläum 40 Jahre Biek – die Großen müssen ohne den Branchenprimus feiern

Vor vier Jahrzehnten hat sich die Vereinigung der deutschen Kurier-, Express- und Paketdienstleister Biek gegründet – damals noch unter der Bezeichnung „Bundesverband Internationaler Kurierdienste“, seit 2014 nennt man sich „Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V.“. Inzwischen ist viel geschehen ...

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(Bild: Biek)

Der Frankfurter Verein Biek – das Akronym stammt noch vom 1991 in Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste geänderten Namen und wurde auch nach der letzten Namensänderung 2014 beibehalten – konnte sogar einmal den heutigen Branchenprimus DHL als Mitglied begrüßen. Als der Staatskonzern Deutsche Post den Logistiker DHL aber aufkaufte und ihn sozusagen teilverstaatlichte, musste der ursprünglich in den USA von den Herren Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn gegründete KEP-Dienst aus der privatwirtschaftlich organisierten Interessenvertretung ausscheiden. Aber das ist eine andere Geschichte ... Der Biek jedenfalls vertritt seit 40 Jahren erfolgreich die Interessen der (privaten) KEP-Branche gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Mitglieder des Biek sind DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS.

Wie kam es zur Gründung?

Damals wie heute ging es um Geschwindigkeit. Während die Güterbeförderung im internationalen Verkehr zunahm und immer schneller wurde, hinkte die Dokumentenbeförderung immer weiter hinterher. So passierte es, dass Güter, die im internationalen Verkehr befördert wurden, am Zielort ohne die zugehörigen Dokumente ankamen. Diese wurden nämlich mit der Post befördert. Deswegen gingen viele Beförderer dazu über, Dokumente unmittelbar der Flugzeugbesatzung zu übergeben mit der Bitte, sie am Zielort einer Vertreterin oder einem Vertreter der Empfängerin oder des Empfängers auszuhändigen. Es formierten sich erste Kuriergesellschaften, die sich auf die internationale Beförderung von Dokumenten spezialisierten.

Biek-Vorsitzender Marten Bosselmann: „Unsere Mitgliedsunternehmen und wir machen uns dafür stark, dass überall in der Paketbranche faire Arbeitsbedingungen, hohe Sozialstandards und ein gutes Arbeitsumfeld sichergestellt werden.“
Biek-Vorsitzender Marten Bosselmann: „Unsere Mitgliedsunternehmen und wir machen uns dafür stark, dass überall in der Paketbranche faire Arbeitsbedingungen, hohe Sozialstandards und ein gutes Arbeitsumfeld sichergestellt werden.“
(Bild: Biek)

Eine solche Dokumentensendung erreichte das damalige Postministerium, das wegen Verstoßes gegen das damalige Postmonopol Strafanzeige erstattete. Die betroffenen Unternehmen erkannten schnell, dass sie sich nur gemeinsam gegen diese willkürlich anmutende Behinderung des modernen Geschäftsverkehrs wehren konnten und gründeten am 23. März 1982 den Biek. Wenig später konnte der Verband seinen ersten Erfolg melden: 1984 wurde die Kurierbeförderung vom Postministerium als legale Ausnahme vom Postmonopol definiert.

Es gibt noch viel zu tun

Trotz zahlreicher Erfolge, die der Biek seit seiner Gründung feiern kann, bleibt auch heute noch einiges zu tun für die Interessenvereinigung: Nach wie vor besteht seiner Ansicht nach noch eine Schieflage im Paketmarkt. Die Deutsche Post kann ihre Kosten in diesem wettbewerbsintensiven Markt über das staatlich regulierte Briefporto quersubventionieren, was anderen nicht möglich ist. Über überhöhte Briefporti erhält sie eine zusätzliche Gewinnmarge, die sie in den Paketbereich investieren kann, ohne diese Investitionen über die Paketpreise verdienen zu müssen. Die Chance für die saubere Trennung zwischen dem regulierten Briefbereich und dem wettbewerblichen Paketmarkt wurde von Seiten der Politik bisher vertan. Umso dringender erwartet der Biek eigener Aussage zufolge die im neuen Vertrag der Ampelkoalition vereinbarte große Postgesetz-Novelle in der aktuellen Legislaturperiode.

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