Logistikzentrum Auf 44 Fußballfeldern entsteht Europas größtes Medienlogistikzentrum

Redakteur: Mag. Victoria Sonnenberg |

In Erfurt realisiert die Köster GmbH auf einer Fläche von 44 Fußballfeldern für den Stuttgarter Buchgroßhändler Koch, Neff & Volckmar GmbH (KNV) und das Schwesterunternehmen Koch, Neff & Oetinger Verlagsauslieferung GmbH (KNO VA) Europas größtes und modernes Medienlogistikzentrum.

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Auf einer Fläche von 44 Fußballfeldern realisiert die Köster GmbH in Erfurt für den Stuttgarter Buchgroßhändler Koch, Neff & Volckmar GmbH (KNV) und das Schwesterunternehmen Koch, Neff & Oetinger Verlagsauslieferung GmbH (KNO VA) das größte und modernste Logistikzentrum Europas.
Auf einer Fläche von 44 Fußballfeldern realisiert die Köster GmbH in Erfurt für den Stuttgarter Buchgroßhändler Koch, Neff & Volckmar GmbH (KNV) und das Schwesterunternehmen Koch, Neff & Oetinger Verlagsauslieferung GmbH (KNO VA) das größte und modernste Logistikzentrum Europas.
(Bild: Köster)

Die Bauleistung, die in Erfurt Tag für Tag abgewickelt wird, ist schon allein durch die Projektgrößte gigantisch. In einer Bauzeit von 16 Monaten entstehen ein Hochregallager, ein automatisches Kleinteilelager, Betriebsgebäude, Gatehouse und Funktionsgebäude für Wareneingang und -ausgang sowie ein Nachschublager und das Frachtzentrum. Jedes Gebäude hat spezielle Anforderungen, die das gesamte Know-how der Logistik-Bauspezialisten erfordern. Während das erste Rechenzentrum in einem der Funktionsbauten im September in Betrieb genommen wurde, floss nur wenige Meter weiter noch Beton. Gleichzeitig entstand im automatischen Kleinteilelager die Technische Gebäudeausrüstung und in der Verwaltung der Trockenbau. „Das geht nur, wenn wir exakt koordinieren und kommunizieren“, verdeutlicht Michael Staudinger, zuständiger Projektleiter von Köster-Logistics, die Komplexität des Bauvorhabens. Das Bielefelder Kompetenz-Center der Köster GmbH realisiert das Logistikzentrum in Zusammenarbeit mit dem regionalen Köster-Geschäftsbereich aus Erfurt und dem Köster-Industrietiefbau aus Bielefeld schlüsselfertig inklusive Tiefbau und Außenanlagen.

30.000 m3 Beton, 500 km Kabel und 4000 Stahlbetonteile

In Spitzenzeiten sind bis zu 500 Facharbeiter vor Ort, um das Logistikzentrum termingerecht fertigzustellen. 30.000 m3 Beton für Gründung und Bodenplatten sind bereits eingebaut, 500 km Kabel werden verlegt, und für die tragende Konstruktion verarbeiten die Bauspezialisten 4000 Stahlbetonteile mit einem Stahlgehalt von 60.000 t. Sie gelangen mit der Bahn bis ganz in die Nähe der Baustelle – mit dem entscheidenden Vorteil, dass dadurch 2500 Lkw-Transporte entfallen und sich zur Entlastung der Umwelt eine Einsparung der vergleichbaren CO2-Emmision von mehr als 200 t ergibt. Um den straffen Zeitplan einzuhalten, verlegte die Köster GmbH das Herz der Projektleitung auf die Baustelle. „Dadurch bleibt der Bauablauf für das gesamte Team transparent. Es kann auf kurzem Wege schnelle Entscheidungen treffen und Änderungen zeitnah umsetzen“, erklärt Staudinger.

Eingespieltes Miteinander sicherte Qualität und Kosten

Den Grundstein für eine ganzheitliche Baulösung legte die Köster GmbH lange vor Baustart: Schon bevor die ersten Bagger anrückten, hinterfragten die Bauspezialisten technische Details, überdachten Ausmaße und Ausstattung, entwickelten technische Verbesserungen und optimierten auf dieser Basis die Kosten. Es gab einen Kunden-Workshop zum Projektauftakt und danach Teambildungsmaßnahmen mit dem Ziel, das Miteinander aller Beteiligten auf der Baustelle von Anfang an richtig anzugehen. Mit dem Ziel eine hohe Qualität und die Einhaltung von Kosten und Termine schon frühzeitig zu sichern.

Heute sitzen wöchentlich rund 25 Spezialisten an einem Tisch: Bauleiter Hoch- und Tiefbau sowie Bauleiter Technische Gebäudeausausrüstung der Köster GmbH, Vertreter von KNV und Anlagenbauer von SSI Schäfer. Gemeinsam gleichen sie die Ausführungsplanung ab und berücksichtigen Erweiterungsmöglichkeiten. Schon jetzt wird die gesamte Tragwerkskonstruktion so ausgerichtet, dass sie die statische Belastung eines späteren Anbaus abfangen kann. Hoch sind auch die Anforderungen an die Ebenheit der riesigen Betonflächen. Franz Ströger, SSI-Vertriebsdirektor, hat klare Vorstellungen: „Wir montieren auf den Millimeter genau und erwarten, dass ein Gebäude auch in dieser Größenordnung auf den Zentimeter genau gebaut wird.“

21 km lange Fördertechnik

Denn hoch sind nach Inbetriebnahme die Anforderungen an die gesamte Anlage, die durch 21 km Fördertechnik miteinander verbunden wird. So entwickelte SSI Schäfer gemeinsam mit KNV und dem Ulmer Logistikplaner IWL ein Konzept, das eine Kombination ist aus bewährten Systemen und innovativen Technikmodulen, um auf die Veränderungen des Buchmarkts auch in Zukunft optimal vorbereitet zu sein. Die bestgängigsten Artikel befinden sich in einem automatischen Paletten-Hochregallager, aus dem von Palette auf Palette oder von Palette in Wannen oder Kartonagen größere Mengen kommissioniert werden.

Das Paletten-Hochregallager ist nicht nur das höchste Gebäude des Komplexes, sondern auch in seiner Bauweise außergewöhnlich: Auf der Bodenplatte errichteten die Bauspezialisten den Stahlbau der Regale, und erst im Anschluss montierten sie die Stahlkonstruktion der Wände und des Dachs. „Der spektakuläre Aufbau des Hochregallagers und der modernen Regalbedientechnik verdeutlicht hervorragend die Innovationskraft unseres Jahrhundertprojektes“, sagt Oliver Voerster, geschäftsführender Gesellschafter der Stuttgarter Unternehmensgruppe.

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