Dekra-Arbeitsmarktreport 2023 Drei Logistiker unter den Top-10-Berufen

Von Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein Lesedauer: 2 min

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Arbeitgeber suchen Verstärkung an allen Fronten und auf allen Qualitätsniveaus. Die Dekra hat ermittelt, dass sich in diesem Jahr alleine vier Tätigkeiten für angelernte Kräfte unter den Top-10-Berufen tummeln. Insbesondere in der Lagerlogistik und Produktion werden praktisch veranlagte Menschen benötigt.

(Bild: Dekra Akademie)

Gute Karten haben derzeit diejenigen, die auf Jobsuche sind. Der Mangel an Fachkräften wird nicht nur seit Jahren in den Medien proklamiert, sondern er wird besorgniserregend – trotz steigender Bevölkerungszahlen in Deutschland. Aber wo genau werden Menschen gesucht, um Lücken zu füllen? In welchen Berufen und Tätigkeitsfeldern wird besonders viel neues Personal benötigt? Das untersucht unter anderem der Dekra-Arbeitsmarktreport, und zwar bereits seit 2008. Die aktuelle Analyse 2023 basiert auf 13.183 Stellenangeboten.

Vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt

Praktisch alle Jobsuchenden profitieren von der guten Situation am Stellenmarkt: Der in der Fachsprache „Arbeitgebermarkt“ genannte Arbeitsmarkt, in dem sich sehr viele Jobsuchende einer relativ begrenzten Auswahl an Arbeitsstellen gegenüber sahen, hat sich mittlerweile in einen „Arbeitnehmermarkt“ gedreht. Auf vier unter den Top-10-Berufen können sich inzwischen angelernte oder sogar fachfremde Kräfte bewerben: Neben Produktionshelferinnen und -helfern benötigen Arbeitgeber derzeit insbesondere in der Lagerlogistik viel Personal. Darunter sind Berufe wie die der Kommissionierin/des Kommissionierers, Mitarbeitende bei Lager und Transport sowie Personen, die Gabelstapler und sonstige Transportgeräte führen können (siehe Aufmacher-Grafik).

(Bild: Dekra Akademie)

Und wie sieht es abseits der Logistikberufe aus? IT‘ler beispielsweise haben erneut Anteile an der Gesamtstichprobe verloren und liegen nun an fünfter Stelle der 28 untersuchten Tätigkeitsbereiche (siehe Grafik im Text). Während der Pandemie war noch jede zehnte Stelle für eine IT-Fachkraft ausgeschrieben. Vor allem Softwareentwickler und Programmierer können aus einem großen Angebot offener Stellen wählen. Sie rangieren schon das dritte Jahr auf Platz 5.

Bei den Ingenieurberufen verlief die Entwicklung genau umgekehrt. Ihr Anteil an den untersuchten Stellenangeboten befand sich vor zwei Jahren auf dem Tiefststand: 5,3 Prozent. Der aktuelle Anstieg geht insbesondere auf eine gestiegene Nachfrage in den Fachbereichen Elektrotechnik, Architektur und Bauingenieurwesen sowie Maschinen- und Fahrzeugbau zurück. Elektroingenieure arbeiten, ähnlich wie Softwareentwickler, in diversen Branchen. Sie sind zum ersten Mal seit 2017 wieder unter den Top-10-Berufen vertreten (2022: Platz 11).

Eigentlich paradox

Obwohl sich gerade in der Lagerlogistik viele Arbeitsschritte automatisieren und digitalisieren lassen (AGV, AMR & Co.), ist der Personalbedarf gerade dort weiter gestiegen. Die Lagerlogistik hat die Höchststände der vergangenen zwei Jahre erneut überschritten und nimmt erstmals die dritte Stelle ein. Wie hoch der Bedarf an Arbeitskräften ist, die sich mit der Lagerung und dem Warenumschlag befassen, zeigt schon, wie bereits erwähnt, ihre Präsenz unter den ersten zehn Berufen. Neu hinzugekommen sind Kommissioniererinnen und Kommissionierer. Aber auch für Jobsuchende mit der Ausbildung Fachlagerist oder Fachkraft für Lagerlogistik gibt es derzeit (und wohl auch in absehbarer Zukunft) viele Offerten. (bm)

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