Flurförderzeuge Jungheinrich bringt Lithium vom Handy in den Stapler
Jungheinrich setzt für die Zukunft auf Lithium-Ionen-Batterien. In Zürich wagten die Hamburger einen Blick in das Jahr 2020. Dann sollen auch Leistungsbereiche bis 100 kWh mit der Technik möglich sein. Bis dahin wird es aber wohl ein Nebeneinander von Blei und Lithium-Ionen geben.
Anbieter zum Thema

In der Automobilindustrie kann man heute nichts mehr werden, wenn man sich nicht irgendwie mit Elektromobilität beschäftigt oder eine ganz neue Antriebsform im Köcher hat. Das Thema E-Mobilität treibt die Branche um. Volkswagen, Daimler und Co. suchen nach leistungsfähigen Batterielösungen und manch vielversprechender Prototyp scheitert noch an der fehlenden Infrastruktur oder an den hohen Kosten.
Höhere Energieeffizienz und niedrigere Kosten sind das Ziel
Einige Staplerbauer sind da den großen OEM schon einen kleinen Schritt voraus, denn mittlerweile arbeiten die ersten Lithium-Ionen-Flurförderzeuge in den Logistikzentren dieser Welt im Alltagsbetrieb. Zugegeben, die Anforderungen an Stapler und Auto sind unterschiedlich, aber der Praxiseinsatz der Flurförderzeuge ist vielversprechend.
Die Hamburger Jungheinrich AG versteht sich als Vorreiter bei der Lithium-Ionen-Technik und präsentierte auf der Jahresfachpressekonferenz in Zürich seine Konzepte für die Zukunft. Einige Hundert Elektro-Deichsel-Gabelhubwagen vom Typ EJE 112i mit Lithium-Ionen-Batterie habe man bereits im Einsatz.
Vor allem große Kunden würden sich für die Neuentwicklung interessieren und erste Erfahrungen sammeln. Die Entwickler um Peter Dibbern von der Jungheinrich-Grundlagenentwicklung versprechen ihren interessierten Kunden eine dreifache Energiedichte, eine Schnell- und Zwischenladefähigkeit, eine längere Haltbarkeit, wartungsfreies Arbeiten und höhere Energieeffizienz sowie niedrigere Energiekosten.
Kritische Kommentare zur Lithium-Ionen-Technik von Praktikern
Sparen tut not, wenn man die Zahlen von Jungheinrich zum Energieverbrauch von Elektro-Flurförderzeugen genauer analysiert. Rund 20% der Energie verbraucht ein Flurförderzeug fürs Ladegerät und nochmal 20% für die Batterie. Die hanseatischen Ingenieure sind deshalb überzeugt: Mit der Lithium-Ionen-Technik reduzieren sich die Verluste beim Laden und Entladen der Batterie.
Doch nicht nur der technische Vorteil spricht für die neuartige Batterie. Sie ist praktikabler als eine Bleibatterie, denn sie bringt nur 14 kg Gewicht auf die Waage und kommt mit weniger Platz im Logistikzentrum aus. Große Ladestationen gehören damit wohl der Vergangenheit an.
Das kann ein Mitglied unser Webplattform MM Logistik bestätigen. „Der Lithium-Ionen-Antrieb spart erheblichen Raum gegenüber üblichen Batterien“, schreibt ein Praktiker, der anscheinend bereits Erfahrungen mit der Technik sammeln durfte.
(ID:31865090)