Zentrallager Logistikprozesse werden grundlegend optimiert

Von Christopher Holtz

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Beim Umzug in eine neue Firmenzentrale hat der Elektrogroßhändler Moster mit der Errichtung eines neuen Zentrallagers auch seine Intralogistik für eine erfolgreiche Zukunft ausgerichtet. Bei der Realisierung des Projektes mit SSI Schäfer als Partner lag der Fokus auf einer effizienteren Logistik, einer höheren Lieferfähigkeit und dem flexiblen Ausbau der Kapazitäten.

Die Fachbodenregale bieten bei einer Fachlast von 100 kg und einer Feldlast von jeweils bis zu 385 kg auf den Bühnenebenen rund 26.000 Lagerplätze für Kleinartikel.
Die Fachbodenregale bieten bei einer Fachlast von 100 kg und einer Feldlast von jeweils bis zu 385 kg auf den Bühnenebenen rund 26.000 Lagerplätze für Kleinartikel.
(Bild: SSI Schäfer)

Mit sieben Standorten zählt die Moster Elektrogroßhandelsgesellschaft mbH zu den wichtigsten Lieferanten für Kunden aus dem Elektrohandwerk, dem Elektrohandel, der Industrie oder der öffentlichen Verwaltung in der Rhein-Neckar-Region. Ihnen bietet das 1946 gegründete Familienunternehmen die ganze Welt der Elektrotechnik aus einer Hand. Das entsprechende Produkt- und Leistungsspektrum reicht von einzelnen Batterieknopfzellen und Steckdosen über Kühlschränke und Photovoltaikmodule bis hin zur Planung der Gebäudesystemtechnik für Bürogebäude und Logistiklösungen für die Industrie.

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Der Unternehmenserfolg, verbunden mit dem enormen Wachstum, führte den Großhändler jedoch zunehmend an Kapazitätsgrenzen in Verwaltung und Intralogistik. Allein 30.000 Artikel sind bei Moster auf Lager verfügbar. Der gesamte Lagerbestand dreht sich inzwischen bis zu zehn Mal pro Jahr. Mitte der vergangenen Dekade fiel daher die Entscheidung, die 1982 am Stammsitz in Ludwigshafen errichtete Firmenzentrale sowie das Logistikzentrum auf ein rund 500 m vom bisherigen Standort entferntes Areal zu verlegen. Mit Baubeginn für die neue Firmenzentrale legte Moster im Oktober 2018 den Grundstein für einen „Umzug in die Zukunft“, wie das Unternehmen gern betont. Denn auf dem neuen, 24.000 m² großen Firmengelände entstand nicht nur ein moderner, dreistöckiger Gebäudekomplex mit 2.700 m² Bürofläche. Mit dem angrenzenden, rund 5.000 m² großen Logistikzentrum, das im Februar 2020 in Betrieb genommen wurde, seiner Ausstattung und 3.000 m² Grundstücksfläche für einen zweiten Bauabschnitt sowie dem Ausbau der Direktkundenversorgung durch einen angeschlossenen Thekenverkauf und einen neuen, auf 800 m² großzügig gestalteten SB-Shop hat sich das Familienunternehmen bei der Investition weitsichtig bereits auf weiteres Wachstum ausgerichtet.

Professionelle Projektrealisierung

„Effizientere Logistikprozesse und eine Steigerung der Lieferbereitschaft waren neben der Kapazitätserweiterung die vorrangigen Ziele des Neubaus“, erklärt Moster-Geschäftsführer Götz Aumüller. „Vor diesem Hintergrund haben wir für die Planung und Ausstattung der Intralogistik mit SSI Schäfer auf einen Partner gesetzt, der das Projekt von der Angebotsphase bis zur Realisierung professionell umsetzen konnte.“

Im April 2019 erhielt SSI Schäfer den Zuschlag, für das differenzierte Artikelspektrum des Elektrogroßhändlers ein optimales Lager- und Materialflusskonzept mit maßgeschneiderter Lagereinrichtung zu realisieren. „Wir hatten bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dem Projektmanagement von SSI Schäfer gemacht“, erklärt Aumüller. „Hinzu kam, dass SSI Schäfer nicht nur für die Lagerausstattung alle erforderlichen Produkte und Systeme aus einer Hand bietet, sondern im Unternehmensverbund mit Schäfer Shop auch als ein Komplettausstatter für unseren Verwaltungstrakt und den geplanten SB-Shop agiert. Das erwies sich im Projektverlauf als vorteilhaft.“

Mit dem Umzug arbeiten die Moster-Mitarbeiter nun in einem hellen, geräumigen und viermal größeren Zentrallager als zuvor. „Eine Umgebung und Atmosphäre, die kreatives, gemeinsames und effizientes Arbeiten fördert“, berichtet Aumüller. Dazu tragen nicht zuletzt die Lagerausstattung von SSI Schäfer und der von den Intralogistikspezialisten konzipierte, wegeoptimierte Materialfluss bei. Für die Lagerung palettierter Anlieferungen hat SSI Schäfer ein 9-gassiges, mit Schubmaststaplern manuell bedientes Hochregallager installiert. Bis zu 13 m hoch ragen die Stützen der Regalanlage, die in unterschiedlichen Höhenklassen und mit Fachausstattungen für diverse Artikel mehr als 6.500 Palettenstellplätze für einfachtiefe Lagerung bietet.

Eine horizontale Blechbarriere sowie vertikale Blechbarrieren, die alle 14 m im Regal angebracht sind, hausen dabei in der untersten Ebene die Sprinkleranlage ein, die zum Brandschutz in der Gesamtanlage installiert ist. Im Palettenlager werden größere Auftragsposten kommissioniert und Ganzpaletten für die Auftragsfertigung ausgelagert. Zudem dient es als Nachschublager zur Versorgung des Kleinteilelagers, das SSI Schäfer im neuen Moster-Zentrallager auf Basis des Regalsystems R3000 als Fachbodenregal-Anlage auf einer vierstöckigen, freitragenden Bühnenkonstruktion eingerichtet hat.

Auf einer Grundfläche von 600 m² hat SSI Schäfer mit den vier Ebenen des Kleinteile- und Kommissionierlagers bei optimaler Raumnutzung insgesamt 2.400 m² Lagerfläche geschaffen – halb so viel Fläche wie die Grundfläche des Logistikzentrums insgesamt umfasst. Die Fachbodenregale darin bieten bei einer Fachlast von 100 kg und einer Feldlast von jeweils bis zu 385 kg auf den Bühnenebenen rund 26.000 Lagerplätze für Kleinartikel.

Besonderheit: Die Einrichtung der Anlage für die Kleinteilelagerung als freitragende Bühnenkonstruktion ist von vornherein auf maximale Flexibilität ausgelegt. Die Bühnenebenen liegen auf Stützen und Trägern auf. Die Stützen sind mit Schraubankern im Hallenboden befestigt. Die R3000-Regale der Fachbodenanlagen stehen frei auf den Böden der Bühnenebenen und sind bei der Konstruktion nicht bühnentragend. „Die Bühne ist nicht nur zum Befahren durch Elektro-Handhubwagen mit einem Gesamtgewicht von 600 kg geeignet“, erklärt Herbert Hohlmayer, Verkaufsleiter bei SSI Schäfer. „Die freitragende Konstruktion bietet Optionen, die einzelnen Geschosse später modular zu gestalten oder etwa Fördertechnik zu installieren.“ Die Regale können für Fördertechnik oder eine Nutzung anderer Lagerarten komplett rückgebaut werden. „Das ermöglicht uns je nach Geschäftsentwicklung eine weitere platzsparende Verdichtung und Steigerung der Prozesseffizienz“, unterstreicht Moster-Geschäftsführer Aumüller.

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Alle Optionen wurden von SSI Schäfer im Layout für die Intralogistikausstattung und die Materialflüsse bereits berücksichtigt. „Gegenwärtig, das haben wir bei der Planung für das Logistikzentrum durchrechnen lassen, lohnt sich eine nennenswerte Automatisierung bei den Intralogistikprozessen für uns jedoch noch nicht“, erläutert Aumüller. „Die aktuelle Auslegung der Anlage deckt unseren Kapazitätsbedarf mit modernen Strukturen und unkomplizierten Arbeitsabläufen. Sie bietet hohe Prozesseffizienz und die erforderliche Flexibilität, gegebenenfalls nachzurüsten.“

Alles ist am richtigen Platz

Als weitere Anlagenkomponenten für die branchenspezifische Ausstattung des Zentrallagers wurden zudem eine rund 7 m hohe Kabelregalanlage mit 500 Plätzen für die Lagerung unterschiedlicher Kabeltrommeln sowie ein Kragarm- und Wabenregal für Langgut eingerichtet. „Konsequente Anlagenplanung und durchdachte Materiaflüsse mit optimierten Ein- und Auslagerwegen“, urteilt Aumüller und beschreibt die Vorteile: „Der Wareneingang wird jetzt strategisch günstig gelegen in der Nähe von Fachbodenanlage und Palettenregalen bearbeitet und die Waren sind entsprechend schnell verräumt. Der Kommissionierrüstbereich befindet sich direkt neben dem Wareneingang und die Kommissionieraufträge werden wegeoptimiert ausgegeben. Der Warenausgangsbereich wiederum schließt unmittelbar an den Kommissionierbereich an, sodass Großteile direkt an den Bereitstellungsplätzen für die Touren abgefertigt werden können.“

Im 5-Schicht-Betrieb erfolgen im neuen Moster-Logistikzentrum für die Auftragsfertigung durchschnittlich 1,5 Picks pro Minute. Das Lagerverwaltungssystem steuert effektiv, sorgt für Fehlerreduzierung und stößt unter Beachtung von Verbrauchsmengen beim Erreichen von Mindestwerten der Artikelmengen automatisch Nachschubaufträge an. Rund 1.500 Versandaufträge verlassen inzwischen pro Tag das Zentrallager des Elektrogroßhändlers. „Mit dem neuen Zentrallager haben wir unsere Logistikprozesse grundlegend optimiert“, fasst Aumüller zusammen und lenkt den Blick auf das Gesamtpaket aus dem Hause SSI Schäfer. „Das gilt gleichermaßen für die Intralogistik und die Regaleinrichtung im SB-Shop mit Drive-in wie auch für die Ausstattung von Verwaltung und Thekenbereich durch Schäfer Shop.“

„Bei aufgetretenen Problemen wurde konstruktiv reagiert. Das führte schließlich bei der Ausstattung von Verwaltung und Intralogistik zum besten Ergebnis. Ein solider Grundstein für die erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens“, resümiert Moster-Geschäftsführer Aumüller. ■

* Christopher Holtz ist Verkaufsleiter Region West bei der SSI Schäfer Fritz Schäfer GmbH in 40595 Düsseldorf, Tel. (02 11) 9 70 78-13, christopher.holtz@ssi-schaefer.com

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