Lagerliftsysteme Mit Präzision auf engstem Raum kommissionieren
Lagerlift- und Umlaufsysteme erwecken durchaus Assoziationen zu Wolkenkratzern: Bei Höhen von 20 m und mehr, hohen Lagerkapazitäten und Gesamtnutzlasten bis zu 60 t benötigen sie sehr wenig Grundfläche. Neben den räumlichen Vorteilen und sehr großem Fassungsvermögen gerade für Klein- und Kleinstteile bieten sie durch das Ware-zur-Person-Prinzip kurze Wegezeiten und höchste, IT-gestützte Kommissionierqualität.
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Der Lagerlift „Logimat“ von SSI Schäfer bietet eine äußerst raumsparende Lösung zur Lagerung von Kleinteilen und beweist auch bei der Kommissionierung von Kleinteilen nach dem Ware-zur-Person-Prinzip eine hohe Produktivität, da er die Wegezeiten und die Belastung für die Mitarbeiter reduziert und Fehler weitestgehend ausschließt.
Der „Logimat“ kann als autonomes System oder als Modul in automatisierte Anwendungen integriert werden. Er ist mit seinen acht unterschiedlichen Modellbreiten und zwei Modelltiefen sowie einer bis zu knapp 24 m frei wählbaren Maschinenhöhe optimal an jegliche baulichen Gegebenheiten anpassbar. Zahlreiche Merkmale wie die Einlagerung der Tablare im Raster von 25 mm, die Einlagerungsstrategie mit intelligenter Höhenoptimierung oder das flexible, auf Platz- und Gewichtsoptimierung ausgelegte Tablardesign ermöglichen ein hochverdichtetes Lagern auf kleinster Fläche.
Wegezeiten mehr als 70 % reduziert
Für die maximale Nutzung der Tablarfläche und -höhe hat SSI Schäfer eigens die Behälterserie LMB entwickelt und mit Trennwänden als Einteilungszubehör auf die Tablartiefe von 800 mm optimiert. Eine noch größere Flexibilität bei der Lagerplatzeinteilung für diverse Artikelgrößen oder die Lagerung von kleinen Stückzahlen kann mit Schlitzleisten innerhalb der Tablare realisiert werden. „Gerade Kunden, die bis zu 200 unterschiedliche Artikel pro Standardtablar mit 3 m Breite lagern wollen, wissen diese Flexibilität zu schätzen“, so Felix Lütkebomk, Gebietsleiter Projektvertrieb dynamische Lagersysteme bei SSI Schäfer. Zudem gibt es weder Restriktionen bei der Tablareinteilung noch hinsichtlich der Größe der gelagerten Güter, da das Tablar ohne Mittelsteg auskommt und somit die gesamte Breite genutzt werden kann. Die maximale Zuladung pro Tablar beträgt in der Standardausführung 650 kg, insgesamt kann der Lagerlift mit bis zu 60 t beladen werden.
Durch die automatische Andienung der Tablare an den Mitarbeiter können Wegzeiten um mehr als 70 % reduziert werden. Zudem lässt sich der Durchsatz des Systems einfach skalieren, indem ein Bediener an mehreren Lagerliften und Aufträgen gleichzeitig arbeitet. So kann ein „Logimat“ bereits ein neues Tablar holen, während an dem zweiten Gerät aus einem Tablar kommissioniert oder Ware eingelagert wird.
Kommissioniersoftware erhöht die Performance
Standardmäßig ist der Lagerlift mit einer SPS ausgestattet, die an das kundenseitige IT-System über eine Schnittstelle angebunden werden kann. Über diese übermittelt das ERP-System alle Aufträge aus der Montage oder vom Kunden an die Kommissionierung.
Für das spezifische Auftragshandling im Lagerlift bietet SSI Schäfer zudem eine speziell zugeschnittene Kommissioniersoftware. Diese optimiert die Reihenfolge der einzelnen Auftragspositionen so, dass der Mitarbeiter optimal und möglichst ohne Wartezeiten über mehrere „Logimaten“ geführt wird. „Darüber hinaus berechnet die Kommissioniersoftware im Hintergrund die optimale Reihenfolge bei der Bearbeitung der Aufträge“, so Lütkebomk. „Im Verbund mit dieser Software erreicht der ,Logimat‘ seine maximale Leistungsfähigkeit.“
Dazu wird dem Bediener auf einem wahlweise seitlich oder mittig integrierten Bildschirm das Tablar mit der kundenindividuellen Einteilung grafisch angezeigt. Dabei ist das Fach, aus dem die Ware entnommen werden soll, farblich hinterlegt. Zur weiteren Orientierung leuchtet ein Laseranzeigesystem den angeforderten Behälter an, damit der Mitarbeiter die korrekte Ware entnimmt oder bei der Einlagerung richtig platziert. Dadurch lässt sich die Fehlerquote auf einen geringen Promillebereich senken.
Die Entnahme kann über eine durchgehende Bestätigungslichtschranke unter der Bedienöffnung automatisch quittiert werden. Mit der Option „Logidual“, die eine wechselweise Bereitstellung von Tablaren auf zwei Bedienebenen pro Zugriffsöffnung ermöglicht, kann die Durchsatzleistung des „Logimaten“ weiter erhöht werden.
Wie Lütkebomk betont, „zählen unter anderem die Neigungsvorrichtung des Tablars um 30° zur arbeitsfördernden und körperschonenden Entnahme der Artikel sowie die bedienerspezifisch einstellbare Höhe der Tablarausgabe zu den Ergonomie-Highlights des Lagerliftes“.
Acht Liftsysteme für die Kommissionierung
Das Schweizer Familienunternehmen Otto Suhner AG entwickelt und realisiert seit über 100 Jahren Lösungen zur Verbesserung industrieller Produkte und Prozesse. Am Standort Lupfig in der Schweiz fertigen 80 Mitarbeiter Maschinen für die Oberflächenbearbeitung sowie Bearbeitungseinheiten für Bohr- und Gewindeschneideoperationen.
Seit 2016 unterstützen bei Suhner acht Hänel-Lean-Lifte die Mitarbeiter im Versand bei der schnellen und zuverlässigen Abwicklung von Bestellungen. Bis zu 8000 Pickpositionen pro Monat werden im Kommissionierlager für den Versand bereitgestellt.
In bis zu 56 Containern pro Lift lagern Fertigprodukte, Schleifmittel und Einzelteile für Kundenlieferungen und die eigene Montage. Durch die höhenoptimierte Lagerung unter Ausnutzung der vollen Hallenhöhe bieten die Vertikallifte ein maximales Lagervolumen auf engstem Raum.
Die individuelle Einteilung der Multifunktionscontainer sorgt für eine sichere und übersichtliche Aufbewahrung von Artikeln in unterschiedlichsten Formen und Größen. Im ERP-System Infor werden die Kommissionieraufträge erstellt und an das LVS von Brisoft übergeben. Dieses ist mit den Liftsteuerungen von Hänel verbunden und ermöglicht deren Bedienung per mobiles Terminal. Im Terminal-Display werden den Mitarbeitern die Aufträge nach Priorität angezeigt, durch Bestätigen wird automatisch der Liftlauf gestartet. Eine zusätzliche Eingabe am Lagerlift entfällt.
Pick-Unterstützung durch Lichtmarkierung
Die Hänel-Lean-Lifte stellen die Produkte nach dem Fifo-Prinzip zur Verfügung. In der Entnahme wird durch das Hänel-Pick-o-Light-Vario der angeforderte Artikel verwechslungsfrei mit einer Lichtmarkierung angezeigt. Dadurch wird die Kommissionierleistung deutlich erhöht und die Fehlerquote minimiert.
Die Entnahme eines Artikels wird durch Abscannen eines Barcodes an der Lagerbox quittiert, somit ist ein Betätigen an der Liftsteuerung nicht mehr erforderlich. Daraufhin wird im Lift gegenüber der nächste benötigte Container in der Entnahme positioniert und die angeforderten Artikel können umgehend entnommen werden. So lassen sich die Kommissionierlisten der Aufträge zeitoptimiert abarbeiten. Die vorgesetzten Lichtschrankenvorhänge der Verikallifte sorgen für erhöhte Sicherheit beim automatischen Liftlauf im Kommissionierlager. Am Ende einer Kommission werden die Komponenten in der angrenzenden Packstraße für den Versand vorbereitet und der Bestand in der Lagerverwaltungssoftware in Echtzeit aktualisiert. Nach Übergabe der Auftragsnummer am Terminal wird im ERP der passende Lieferschein erstellt.
Ziel der Logistikabteilung von Otto Suhner ist eine garantierte Übergabe der bestellten Ware an einen Paketdienstleister am selben Tag der Bestellung. Dies wurde auch durch die problemlose Anbindung der zentralen Lagerlösung von Hänel an das ERP-System erreicht. Kurze Zugriffszeiten und Lagergutschutz sind darüber hinaus entscheidende Vorteile der Hänel-Lagersysteme. Zudem konnten Arbeitswege optimiert und eine ergonomische Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter geschaffen werden.
Liftsysteme für effiziente Montageprozesse
Die Produktfamilie der „Vertical-Buffer-Module“ von Kardex Remstar gliedert sich in mehrere Varianten, die optimal auf die „individuellen Anforderungen der Anwender ausgerichtet sind“. Die „Vertical-Buffer-Module“ können Waren unterschiedlicher Größe besonders effizient lagern und puffern. Zusammen mit ihrer „ausgesprochen hohen Kommissionierleistung bieten sie die idealen Voraussetzungen, um unterschiedliche Bauteile intelligent zu vorkommissionierten Montagesets zusammenzustellen und einen kontinuierlichen Fluss in der Montage zu gewährleisten“, wie die Verantwortlichen von Kardex betonen.
Just in time können komplette Montagesets bereitgestellt und direkt an den Montagearbeitsplatz befördert werden. Im Vergleich zu konventionellen Fachbodenregalen kann der Durchsatz dabei je nach Anwendung um bis zu 200 % gesteigert werden.
Mit ihrem Ware-zur-Person-Prinzip, der großen Bereitstellungsleistung und erheblichen Platzersparnis sind „Vertical-Buffer-Module“ insbesondere für Waren mit niedrigem Umschlag geeignet. Sie ermöglichen damit eine effiziente Kommissionierung vieler unterschiedlicher Artikel in kleinen Mengen. Unternehmen mit 24-Stunden-Service und Über-Nacht-Lieferung etwa von Ersatzteilen bietet die neue Lösung vielfältige Vorteile: Sie ermöglicht besonders raumsparendes Vorhalten einer großen Zahl an C-Teilen sowie den jederzeitigen und fehlerfreien Zugriff auf sämtliche eingelagerten Artikel.
Vielfältige Anschlüsse an die Fördertechnik
Kernstück der bis zu vier Kommissionierstationen ist jeweils ein Drehtisch. Durch seine 20°-Neigung ist er besonders ergonomisch und dadurch leicht zu bedienen. Noch während der Bediener kommissioniert, wird im Hintergrund bereits der nächste Behälter beziehungsweise das nächste Tablar bereitgestellt. Nach Abschluss des Kommissioniervorgangs dreht sich der Tisch um 180° und gibt den nächsten Behälter frei.
Die Einzelbedienöffnung eignet sich besonders für den kontrollierten Zugriff auf einzelne Behälter. Alternativ zur Einzelbedienöffnung können die „Vertical Buffer Module“ problemlos an bestehende Fördertechnik angebunden werden: für die manuelle Ein- und Auslagerung von Behältern und Tablaren sowie für den automatischen Betrieb und Übergang in den bestehenden Materialfluss.
Der Fördertechnikanschluss kann dabei wahlweise front-, rück- und stirnseitig installiert werden. Er dient zur Behälter-/Tablarübergabe beziehungsweise deren Rücklagerung von der Lagerposition im Regalsystem der „Vertikal-Buffer-Module“ zur Übergabeposition an eine externe Fördertechnik. Der Fördertechnikanschluss wurde für das permanente Befüllen und die Entnahme der gesamten Behälter konzipiert.
Hier gibt's weitere Beiträge zu SSI Schäfer, https://www.mm-logistik.vogel.de/buero-und-lagersysteme-haenel-gmbh-co-kg/firma/163864/ und Kardex Systems
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