Forschung Projekt Flexiking macht Lkw-Zeitfenster flexibler

Quelle: Tricon Lesedauer: 2 min

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Ein Konsortium unter der Leitung der Tricon erarbeitet ein ein flexibles und kollaboratives Zeitfensterbuchungssystem für einen effizienteren Güterumschlag in KV-Terminals im Hinterland. Ziel des Projekts ist ein Demonstrator, der auch die Anforderungen kleinerer trimodaler und bimodaler Terminals im Seehafen-Hinterland Verkehr berücksichtigt.

KV-Terminals müssen effizienter genutzt werden. Im Projekt Flexiking soll ein Konzept entstehen, das die Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllt.
KV-Terminals müssen effizienter genutzt werden. Im Projekt Flexiking soll ein Konzept entstehen, das die Bedürfnisse aller Beteiligten erfüllt.
(Bild: Tricon)

Die Klimaziele der Bundesregierung lassen sich nur erreichen, wenn auch der Güterverkehr in großem Umfang von der Straße auf die Schiene und die Wasserwege verlagert wird. Doch die Zahl der für die Verkehrsverlagerung benötigten Terminals ließe sich kaum erhöhen, so dass man vorhandene Kapazitäten eben effizienter nutzen müsse.

Staatlich gefördert werden deshalb Projekte, die zur Entwicklung oder Anpassung neuer Möglichkeiten in den deutschen See- und Binnenhäfen als Drehscheiben des nationalen und internationalen Warenaustauschs beitragen. Im Fokus stehen Güterumschlag, Fahrgastdienste sowie der Zu- und Ablauf von Gütern im Hafen. An dieser Stelle setzt Flexiking an, heißt es. Denn es gehe um die fortlaufende Anpassung der Abfertigungszeitfenster für Lkw durch Künstliche Intelligenz (KI).

Der Güterumschlag zwischen der Bahn, dem (Binnen-)schiff und Lkw erfolgt an Häfen und KV-Terminals, die über ganz Europa verteilt sind. Aktuell ließen sich dort am Tag oft hohe Belastungsschwankungen beobachten. Das liege unter anderem an Peaks bei Lkw-Ankünften oder Verspätungen bei Zügen und Schiffen. Das löst dann unweigerlich lange Wartezeiten der Lkw im und vor dem Terminal aus, wenn diese Ereignisse sich überlappen.

Um den Ablauf zu verbessern, führen immer mehr Terminals Zeitfensterbuchungssysteme (ZFBS) zur Glättung solcher Lastspitzen ein, sagen die Projektbeteiligten. Dabei legen die Terminalbetreiber Zeitfenster fest, in denen Fuhrunternehmen Ladeeinheiten anliefern und abholen können. Die eingeführten ZFBS bewirken jedoch in erster Hinsicht eine Glättung der Belastung aus Sicht des Terminals. Für die Fuhrunternehmen führten sie aber zu einer Erhöhung der Komplexität bei der Transportplanung und zur Ineffizienzverschiebung zwischen den Akteuren.

So soll Flexiking das Dilemma lösen

Ziel ist es, ein flexibles und kollaboratives ZFBS zu erarbeiten. Flexibel sei dieses Konzept, indem es bei der Bereitstellung von Abfertigungsfenstern am Umschlagspunkt pro Zeitraum fortlaufend die jeweiligen Rahmenbedingungen berücksichtige. So würden mehr oder weniger Zeitfenster freischgealtet, ungebuchte Zeitfenster aus dem System entfernt oder die Zeitfensterlänge angepasst. Kollaborativ ist das Konzept, weil es einen Mechanismus vorsehe, mit dem beide Parteien zuvor vergebene Zeitfenster neu verhandeln könnten. Das System soll dabei die Interessen und Freiheiten des Terminals genauso wie die der Fuhrunternehmen einbeziehen und die Zeitfensterbuchung bei geänderten Rahmenbedingungen durch einvernehmliche Verlegung von Zeitfenstern flexibel anpassen.

Das so geartete neue ZFBS umfasst zwei Handlungsfelder. Zum einen ein „intelligentes“ Multiagentensystem, über das die kollaborative Verhandlung der Zeitfenster unter effektivem Ausgleich der Interessen beider Seiten sichergestellt werden können. Demgegenüber steht ein dynamisches ZFBS, das die Zeitfenster nicht nur vergibt, sondern entsprechend der erwarteten Auslastung des Terminals dynamisch die Länge, Anzahl und Verteilung ermittelt, alles freigibt oder wieder sperrt. Flexiking werde auch die IT-Systeme einbeziehen, die zur Steuerung, Kontrolle und Optimierung auf Seiten des Umschlagspunkts dienten.

Partner sind Cargo Support Service, das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML, das Institut für Maritime Logistik der TU Hamburg MLS, die digitale Gate-Abfertigung und Slotmanagementplattform Conroo und die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr e.V. (SGKV).  (bm)

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