Kauf´ im Ort! Regional beschafftes Holz schont die Umwelt
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Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) hat analysiert, dass man mit regional beschafften Holzprodukten CO2 einsparen kann.

Ein Vorteil, der im Allgemeinen mit Regionalität verbunden wird, heißt geringere Transportentfernungen und damit weniger Treibstoffverbrauch und folglich geringere Emissionen. Belastbare Zahlen dazu liefern die Ergebnisse aus dem Projekt Carboregio der LWF und des Holzforums-Allgäu. Dazu wurden mehrere regionale Holzprodukte ausgewählt: Waldhackschnitzel aus Fichte zur Wärmeerzeugung, Starkholzplatten (3-Schicht-Platten mit hochkant stehenden Brettern als Mittellage aus Fichte), der Rohbau eines Einfamilienhauses aus Starkholzplatten (ohne Keller), Holzfensterrahmen aus lamellierten Fichtenkanteln (ohne Glas) und ein geölter Esstisch aus massivem Eichenholz.
Für jedes Produkt wurde mit probaten Methoden eine CO2-Bilanz erstellt und dabei eine regionale und eine nicht-regionale Variante miteinander verglichen, wie es weiter heißt. Es wurden also die Rohstoffbereitstellung, die Herstellung sowie alle Transporte bis zum Endkunden berücksichtigt („cradle to consumer“). Die Transportdistanzen der regionalen Varianten beruhen auf existierenden Fallbeispielen. Die nicht-regionalen Varianten wurden auf Basis von mittleren Transportdistanzen bei der Herstellung der Produkte ermittelt, die von Branchenvertretern geschätzt wurden, so die Projektpartner.
Holzanteil und Produktion beeinflussen Emissionsmenge
Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Anteil der Transporte an den Treibhausgasemissionen bei den untersuchten Produkten unterscheiden. Generell hänge der Einfluss der Transporte von der Komplexität des Produktes ab. Das heißt etwa, dass je mehr Produktionsschritte und Materialien für die Herstellung notwendig sind, umso geringer der Anteil der Transporte an den Emissionen ist. Das wird zum Beispiel beim Vergleich der Produkte Esstisch mit wenigen Produktionsschritten und wenigen Materialien außer Holz im Vergleich zum Einfamilienhaus mit sehr vielen Produktionsschritten und vielen anderen Materialien außer Holz deutlich.
Regionale Holzprodukte sparen am meisten CO2
Bild 1 zeigt die prozentualen CO2-Einsparungen durch kürzere Transportwege. Alle regionalen Varianten führten zu deutlichen Reduktionen der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu den nicht-regionalen Varianten. Je höher der Anteil der Transporte an der CO2-Bilanz eines Produktes, umso größer ist auch die CO2-Einsparung durch eine regionale Produktion und Vermarktung, wie die Experten herausgefunden haben. Deshalb ist das prozentuale Einsparpotenzial in Bezug auf das Gesamtergebnis beim Esstisch aus Massivholz, bei den Starkholzplatten und auch bei den Waldhackschnitzeln höher als bei den Holzfensterrahmen und beim Einfamilienhaus.
Möglichst viele Treibhausgasemissionen könnten im Allgäu mit Holzprodukten eingespart werden, die in großen Mengen genutzt würden. Denn von den hier untersuchten Produkten sind das vor allem regional produzierte und vermarktete Vollholzbauelemente und Wohnhäuser.
Holztransport und -produktherstellung gilt es zu optimieren
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass bei fast allen Holzprodukten nicht der Transport, sondern die Herstellung beziehungsweise die Rohholzbereitstellung den größten Anteil an Treibhausgasemissionen verursachen. Empfehlenswert sei deshalb, dass für eine Verbesserung der CO2-Bilanz außer den Transporten auch die Produktionslinien optimiert werden sollten.
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