RFID/Flurförderzeuge RFID in Flurförderzeugen senkt die Kosten und erhöhen die Prozesssicherheit

Redakteur: Volker Unruh

Durch RFID-Technik können Flurförderzeuge als mobile RFID-Gates in den Informationsfluss integriert werden und bei jedem Umschlagprozess die Informationen über die Veränderung der Lagersituation an das Lagerverwaltungssystem in Realzeit weitergeben. Das Flurförderzeug wird dank RFID zum direkten Koppelelement zwischen Waren- und Informationsfluss.

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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert innerhalb des Rahmenkonzeptes „Forschung für die Produktion von morgen“ ein Forschungsprojekt für die Intralogistik-Branche namens Identprolog, das nun seine nächste Stufe erreicht hat. Der Hamburger Flurförderzeughersteller Still hat in diesem Projekt die Aufgabe, die mitentwickelten RFID-Konzepte baulich und auch steuerungstechnisch in seine Flurförderzeuge (FFZ) zu integrieren.

Gerade wurde der erste Stapler zum Piloteinsatz an Kuka Roboter in Augsburg ausgeliefert, wo er seine Alltagstauglichkeit unter Produktionsbedingungen nachweisen soll. Dieser Test mit einem Elektrogabelstapler des Typs Still RX 20-20 läuft stufenweise bis 2009.

Außer mit RFID-Technik ist der Stapler mit einem Zusatzsteuergerät ausgestattet, das durch Auswertung vorhandener Fahrzeugzustandsdaten den aktuellen Status des Fahrzeugs im Logistikprozess wie Lastaufnahme oder Lagerplatzanfahrt erkennt. Dadurch ist es möglich, Fehllesungen und Interferenzen mehrerer RFID-Systeme untereinander in einer Logistik-Umgebung zu vermeiden und die Warenbuchungsvorgänge vollständig zu automatisieren.

Der Stapler kann mit seiner RFID-Antenne zeitgleich mit dem Transport der Ware den an der Ladungseinheit befestigten Transponder lesen und beschreiben. Zusätzlich können über Transponder am Lagerplatz die Aufnahme- oder Abgabeorte identifiziert werden.

RFID ersetzt alle manuellen Eingaben des Fahrers

So entfallen alle manuellen Eingaben des Fahrers zur Erfassung, Dokumentation und Bestätigung der Warenbewegung. Entsprechend steigen die Zuverlässigkeit der Informationsweitergabe und die Umschlagleistung.

Durch das neue Konzept werden FFZ komplett in den Informationsfluss integriert. Zu jedem Zeitpunkt besteht eine komplette Übersicht über alle Vorgänge im Lager.

Quasi als mobiles RFID-Gate erfasst der Stapler bei jedem Umschlagprozess die Informationen über die Veränderung der Lagersituation und gibt sie online in Realzeit an das Lagerverwaltungssystem weiter. Das FFZ wird somit zum direkten Koppelelement zwischen Waren- und Informationsfluss.

Gabelstapler als mobiles RFID-Gerät ermöglicht neue Prozesse

So entsteht ein neuer, automatisierter und standardisierter Prozess in der Produktionslogistik, der nicht nur Zeit und Kosten spart, sondern auch die Prozesssicherheit erhöht und die Warenverfolgung firmenübergreifend über die gesamte Supply-Chain ermöglicht. In diesem Sinne ist der Testlauf bei Kuka von Bedeutung für die ganze Branche.

Das Konsortium des Projektes Identprolog setzt sich zusammen aus:

  • den Hamburger Flurförderzeugherstellern Still und Jungheinrich
  • dem RFID-Supplier Deister Electronic aus Barsinghausen
  • dem Ladungsträgerhersteller Gebhardt Transport- und Lagersysteme aus Cham
  • dem Berliner Logistik-Softwareanbieter PSI Logistics
  • dem Institut für Transport und Automatisierungstechnik der Leibniz-Universität Hannover
  • dem Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart sowie
  • dem Pilotkunden Kuka Roboter, Augsburg.

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