Kommissioniersysteme Automatisiert in die Zukunft

Autor / Redakteur: Thomas Wöhrle / M. A. Benedikt Hofmann |

Um für kommende Herausforderungen optimal gerüstet zu sein, wechselt die spanische Supermarktkette Condis mithilfe des deutschen Generalunternehmers Witron von einer konventionellen Lagerlogistik zu einem hochdynamischen, automatisierten Logistik- und Kommissioniersystem.

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Das Condis-Logistikzentrum in Barcelona beliefert pro Tag 350 Filialen mit Artikeln aus dem Trockensortiment.
Das Condis-Logistikzentrum in Barcelona beliefert pro Tag 350 Filialen mit Artikeln aus dem Trockensortiment.
(Bild: Witron)

Um das bestehende Distributionszentrum in der Nähe von Barcelona auch in Zukunft wirtschaftlich und nachhaltig zu betreiben, wurde eine innovative, praxiserprobte Logistik-Gesamtlösung gesucht. Nach eingehender Analyse hat man sich für die im Lebensmitteleinzelhandel weltweit erfolgreichen Systeme OPM und DPS entschieden – geplant und realisiert durch den deutschen Generalunternehmer Witron Logistik + Informatik mit eigener Niederlassung in Madrid.

Starker Wettbewerb

Der spanische Lebensmittelhandel ist geprägt von starken, leistungsfähigen Wettbewerbern, die permanent in die Verbesserung ihrer Produktivität investieren. Dabei ist die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich zu spüren, die die Unternehmen einem zusätzlichen Optimierungsdruck aussetzt. Permanentes Ziel ist es, Betriebskosten zu minimieren, den Servicegrad für die Kunden weiter zu steigern und des Weiteren attraktive Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter in den Distributionszentren zu schaffen - denn auch in Spanien ist die demografische Entwicklung eindeutig. So ist es momentan noch möglich, Arbeitskräfte für den Logistikbereich zu finden, doch weil auch die Bevölkerung im Erwerbsalter weniger wird, wird auf absehbare Zeit - gerade in den Ballungszentren - das Personal-Recruiting immer schwieriger werden.

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Flexibilität für jegliches Wachstum

Um diese komplexen Anforderungen erfolgreich umzusetzen zu können, erhielt Witron Ende 2011 von Condis den Auftrag für die Automatisierung des bestehenden Logistikzentrums in der Stadt Montcada i Reixac (Nähe Barcelona). Aus diesem Standort werden seit Herbst 2013 über 350 Filialen in den Regionen Katalonien mit einem Trockensortiment von gut 4500 Artikeln beliefert. Hier bietet sich großes Erweiterungspotenzial, wie etwa durch das E-Commerce- und Multi-Channel-Geschäft. Dank der Witron-Systeme OPM und DPS besteht für jegliches Wachstum totale Flexibilität, so das Unternehmen. Inklusive der manuellen Bereiche hat die Anlage eine Fläche von 31.700 m2. Der automatisierte Logistikbereich beinhaltet in etwa 4.700 m2. An einem Spitzentag werden in Summe gut 140.000 Versandeinheiten kommissioniert.

Service-Team vor Ort

Als Generalunternehmer war Witron für die Konzeption und Umsetzung aller Materialfluss-, IT-Systeme (WMS und MFC), Steuerungs-Systeme (PLC) und Mechanik-Komponenten verantwortlich. Sämtliche Fördertechnik-Elemente und Regalbediengeräte wurden von der Witron-Tochter FAS entwickelt und hergestellt. Ein On-Site-Team des Unternehmens mit elf Mitarbeitern gewährleistet direkt vor Ort rund um die Uhr eine permanent hohe Verfügbarkeit der Logistik-Anlage und kümmert sich um alle anfallenden Service- und Wartungsaufgaben.

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Über Condis:

Der spanische Lebensmitteleinzelhändler Condis Supermercats S.A. wurde 1961 gegründet. Das Unternehmen beschäftigt aktuell über 5200 Mitarbeiter. Bei einem Umsatz von 801 Mio. Euro betreibt Condis mehr als 400 Supermärkte – sowohl in Eigenregie als auch im Franchise-Verfahren - mit in Summe 185.000 m2 Verkaufsfläche. In Spanien findet man Condis-Filialen in den Regionen Katalonien und Madrid.

Integration der Automatisierung in bestehende Systemwelt

Eine zentrale Herausforderung bei Condis war, das neue automatisierte Witron-Logistik-System, welches hauptsächlich für die Kommissionierung von B- und C-Artikeln genutzt wird, zum einen in ein bestehendes Gebäude zu installieren, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen sowie mit dem vorerst weiterhin manuell betriebenen Schnelldreher-Bereich softwaretechnisch zu kombinieren. Zum anderen sollte das schon vorhandene Hochregallager weiter genutzt und in die neuen Logistik-Prozesse integriert werden.

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