Flurförderzeuge Brennstoffzellen im industriellen Staplereinsatz

Autor / Redakteur: Gerd Knehr / Volker Unruh

Im Rahmen der mit rund 1,5 Mio. Euro geförderten Forschungsinitiative „Progress NRW“ des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen werden in einer großen Lackfabrik von BASF in Münster brennstoffzellenbetriebene Gabelstapler im harten industriellen Alltag eingesetzt, wo sie ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber regulären Flurförderzeug unter Beweis stellen sollen.

Anbieter zum Thema

Seit über zehn Jahren entwickelt der Hamburger Lagersystemexperte Still umweltschonende Antriebe für Gabelstapler. 2003 wurde in Hamburg erstmalig ein Brennstoffzellen-, also ein mit Wasserstoff betriebener Stapler vorgestellt. Brennstoffzellen wandeln chemische Energie in elektrische Energie um. Sie sind schadstofffrei, verwenden regenerative Energiequellen und haben einen höheren Wirkungsgrad als Verbrennungsmotoren.

Brennstoffzelle steht nicht in Konkurrenz zur Batterie

Die Brennstoffzelle ist eine Energiequelle, die elektrische Energie aus Wasserstoff gewinnt. Will man ein Fahrzeug beschleunigen, sind jedoch sprungartig höhere Ströme nötig. Diese können nur zusätzliche Zwischenspeicher liefern, wie Bleibatterien, Hochleistungskondensatoren oder Lithium-Ionen-Batterien. Die Brennstoffzelle (BZ) steht daher nicht in Konkurrenz zur bisherigen Batterietechnik, sondern ergänzt sie.

Energieerzeugung und Speicherung sind aufeinander abgestimmt. Das Brennstoffzellensystem überwacht dabei den Ladezustand der Batterie. Sobald dieser einen zu niedrigen Zustand erreicht, laden die Brennstoffzellen die Batterie wieder auf. Lange Ladezeiten von bis zu sieben Stunden entfallen somit vollständig.

Brennstoffzellen ersparen Wechselbatterien für Stapler

Wirtschaftlich interessant wird die Brennstoffzellen-Technik, wenn sich die Herstellkosten eines Brennstoffzellenpaketes weiter verringern. Einsparungen ergeben sich auch im Mehrschichteinsatz, weil keine Wechsel-Traktionsbatterien mehr vorgehalten werden müssen.

Bis zu 2 kg Wasserstoff bei einem Druck von 350 bar fassen die beiden 39 l großen Druckbehälter des Wasserstofftanks – in Erprobung sind bereits Druckbehälter bis zu 700 bar.

Artikelfiles und Artikellinks

(ID:351237)