Schienengüterverkehr Forscher sehen Güter-Transrapid als Lösung gegen Verkehrsinfarkt

Redakteur: Volker Unruh

Verschiedene aktuelle Studien prophezeien für die nächsten 15 Jahre ein erhebliches Anwachsen des Gütertransports in den Industrieländern. Dies gilt besonders für den Straßengüterverkehr, wo mit einem Wachstum um 40% in dieser Zeit gerechnet werden muss.

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Der Großteil des gesamten Gütertransportaufkommens wird auf der Straße abgewickelt und kann aus verschiedenen Gründen in einem nur sehr geringem Umfang auf alternativen Verkehrsträger verlagert werden. Mit dieser Problematik hat sich das RIS-Kompetenzzentrum für Verkehr und Logistik Logis.net an der Fachhochschule Osnabrück beschäftigt und dabei ein interessantes Konzept entwickelt.

Bahnsystem kann derzeit nur wenig Güter befördern

Das Bahnsystem kann aus technischen Gründen je Zeiteinheit und Strecke weniger als 10% der Gütermenge im Vergleich zur Straße transportieren, bietet nicht genügend Umschlaganlagen an und die Hauptverkehrsstrecken haben nur noch sehr geringe Kapazitätsreserven zur Verfügung.

Zudem steht der Gütertransport per Bahn hinsichtlich der Transportstrecken-Kapazität im permanenten Wettbewerb mit dem Personentransport. Und da mit dem Personentransport vergleichsweise höhere Einnahmen erwirtschaftet werden können, hat dieser die eindeutig höhere Priorität in der Nutzung des Schienennetzes zu bedarfsgerechten Zeiten.

Schifffahrt bietet keine Transport-Alternative zu Straße

Die Binnen- und Küstenschifffahrt hat zwar keine Kapazitätsprobleme, kann aber kein flächendeckendes und bedarfsgerecht dichtes Transport-Netz mit nahe gelegenen Umschlaganlagen anbieten.

Auch die relativ lange Transportdauer sowie immer mehr Unsicherheiten in der Verfügbarkeit der Wasserstraßen, beispielsweise starke Frostperioden oder niedrige Wasserstände, verhindern, dass erhebliche Gütertransportmengen auf die Binnenschifffahrt verlagert werden können.

Im Straßengüterverkehr droht Überlastung

Wenn der Straßengüterverkehr tatsächlich in Zukunft so stark zunehmen wird wie prognostiziert, so werden in den nächsten Jahren auf vielen Autobahn-Abschnitten neben der bereits vorhandenen Lkw-Parkplatz-Not auch noch erhebliche Kapazitätsprobleme zu spüren sein, die zu noch mehr Staus und entsprechendem volkswirtschaftlichen Schaden führen. Zurzeit liegt dieser Schaden pro Jahr schon in einer Höhe von 5% des Bruttosozialproduktes in Europa.

Mit dem stark anwachsenden Straßengüter-Transportaufkommen würde entsprechend auch der durch die Lkw-Motoren hervorgerufene Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen zunehmen.

Straßengüter-Transport muss durch neues Transportsystem ersetzt werden

Dies kann nur verhindert werden, wenn in baldiger Zukunft der Straßengüter-Transport in einem starken Umfang auf ein neues und umweltfreundliches Transportsystem verlagert wird.

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