Kanbansysteme Ist klassisches Kanban noch zeitgemäß?

Von Josef Gutsmiedl

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Kanban-Systeme genießen den Ruf des Produktivitätstreibers – sie lassen sich einfach in Arbeitsabläufe integrieren, tragen zu deren ständiger Verbesserung bei und erhöhen die Transparenz. Aber ist klassisches Kanban, das Einwegetiketten oder steckbare RFID-Labels nutzt, auch wirklich nachhaltig? Elkasy ist solch eine nachhaltige Lösung.

Viele Prozessschritte in typischen Kanban-Systemen verursachen hohe Prozesskosten und sind durch Behälterreinigung, Wechseletiketten und unnötigen Transit nicht nachhaltig.
Viele Prozessschritte in typischen Kanban-Systemen verursachen hohe Prozesskosten und sind durch Behälterreinigung, Wechseletiketten und unnötigen Transit nicht nachhaltig.
(Bild: MM LOGISTIK)

Bereits 2009 hat das Umweltbundesamt eine Studie veröffentlicht: „Einfluss von RFID-Tags auf die Abfallentsorgung – Prognose möglicher Auswirkungen eines massenhaften Einsatzes von RFID-Tags im Konsumgüterbereich auf die Umwelt und die Abfallentsorgung“. Inzwischen sind elf Jahre vergangen und die RFID-Technologie hat mehr und mehr Einzug in den Alltag gefunden. Die Reinigung von Kleidung, die Werkzeugausgabe, Zugangs- und Zeitkarten und letzten Endes auch Kanban-Systeme konnten mittels RFID-Technologie auf ein neues Niveau gehoben werden. Das hat die Produktivität in diesen Bereichen erheblich gesteigert.

Vor dem Hintergrund der letztgenannten Kanban-Systeme stellt sich aber die Frage der Nachhaltigkeit von klassischen Kanban-Systemen. Einmal-RFID-Etiketten, Behälterreinigung, zentrale Anlieferung über einen Konsolidierer und aufwendige Umetikettieraufgaben lassen vermuten, dass gewisse Prozesse bei solchen Systemen weder nachhaltig noch wertschöpfend sind.

Warenkennzeichnung mit RFID-Labels

Betrachten wir die Thematik von Kanban-Systemen mit RFID-Etiketten. Hier werden mittels eines steckbaren oder klebbaren RFID-Labels die Behälter durch den Lieferanten mit der jeweiligen Ware gekennzeichnet. Beim Kunden angelangt, kann dieser einfach und schnell die Ware in den Behältern in sein Warenlager einräumen. Bei Bedarf werden durch Einwerfen oder Abstellen des Behälters über Erfassungsstationen die Bestellungen ausgelöst. Das verwendete Etikett wird dabei oft „entwertet“ und kann für den Materialkreislauf nicht wiederverwendet werden.

Anhand eines praktischen Beispiels aus dem Alltag kann einfach nachvollzogen werden, dass bei einem großen Maschinenbauer mit beispielsweise 42.685 Behälterdrehungen genau 42.685 Wegwerfetiketten auf RFID-Basis pro Jahr anfallen. Bei einem Preis von circa 0,09 Euro sind das etwa 3.840 Euro per anno, die „weggeworfen“ werden. Noch nicht aufgeführt: Aufwand und Kosten der Entsorgung der RFID-Labels im Materialkreislauf.

Schlanker und einfacher Elkasy-Prozess mit geringen Prozesskosten und Fokus auf eine schlanke Supply Chain sowie nachhaltiger Bewirtschaftung.
Schlanker und einfacher Elkasy-Prozess mit geringen Prozesskosten und Fokus auf eine schlanke Supply Chain sowie nachhaltiger Bewirtschaftung.
(Bild: MM LOGISTIK)

Dieser Prozess hat am Ende den Vorteil, dass die Behälter bereits fertig etikettiert zum Kunden kommen. Dennoch müssen im Hintergrund durch den Lieferanten die Etiketten gedruckt, eingesteckt, wieder herausgenommen, eingeworfen und entsorgt werden. Auch der Prozess der Kombination von Ware und Ladungsträger muss nach wie vor stattfinden. Neben der fragwürdigen Nachhaltigkeit dieses Vorgehens kommen noch erhebliche Prozesskosten hinzu, welche auf die Artikelpreise umgelegt werden und am Ende des Tages keinen realen Wertschöpfungsbeitrag in der Supply Chain darstellen.

Mit der P.S. Cooperation und Elkasy (electronic/kanban/system) verfolgt der Kunde mit seinen Lieferanten eine nachhaltige Bewirtschaftung des Kanban-Systems. Die Infrastruktur des Kunden wird mittels des Elkasy-Tags IoT-fähig. Eine aufwendige Umstellung von Lager- und Behältersystemen entfällt, wenn nicht explizit von Kundenseite gefordert. Der entsprechende Ladungsträger ist fest verbunden mit dem Elkasy-Tag, welcher bis zum Ende seiner Lebensdauer am Behälter verbleibt.

Tag-Lebensdauer beinahe unbegrenzt

Dabei kann der Elkasy-Tag entsprechend den Wünschen des Kunden programmiert werden. Ein Artikel- und/oder Lieferantenwechsel erfolgt ohne Austausch des Tags. Aufwendige Prozesse für den Druck, das Einstecken und die Entnahme des RFID-Labels entfallen. Die Elkasy-Tags haben eine schier unbegrenzte Lebensdauer und sind bereits seit mehr als 20 Jahren bei verschiedenen Kunden im Einsatz – nachhaltig, effizient und mit dem Fokus auf eine schlanke Beschaffung.

Oftmals greifen Kunden und Lieferanten auf eine Reinigung der eingesetzten Kleinladungsträger zurück. Die Leerbehälter werden vom Lieferanten oder Spediteur abgeholt und zu einer Wascheinrichtung transportiert. Nach der Reinigung werden Sie wieder zurück zum eigentlichen Logistikzentrum des Lieferanten transportiert. Bei gewissen Artikelspektren ist diese Reinigung unausweichlich, da durch Öle, Schmierstoffe und andere Fraktionen eine gleichbleibende Artikelqualität in den Behältern nicht gegeben ist. Eine Vielzahl von Artikeln wird jedoch in Verpackungseinheiten ausgeliefert und eingelagert und kann in benutzten Ladungsträgern deponiert werden.

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Eine weitere Möglichkeit ist die bedarfsorientierte Reinigung. Ein Logistiker vor Ort überprüft die Behälter und entscheidet aufgrund des Zustandes, ob eine Reinigung des Behälters notwendig ist. Kostbares Wasser für die Reinigung wie auch Energie für die Trocknung der Behälter werden somit auf ein Minimum reduziert.

Elkasy fokussiert eine nachhaltige Bewirtschaftung der Kanban-Systeme. Behälter werden bei Bedarf gereinigt oder aufgrund expliziter Kundenanfrage. Weil der Elkasy-Logistiker die Behälter vor Ort reinigt, fallen keine Transit- und Prozesskosten an. So werden wertvolle Ressourcen gespart, Prozesskosten minimiert und der Fokus auf eine schlanke und nachhaltige Beschaffung gelegt.

Eine weitere angenehme Lösung zeigen klassische Kanban-Anbieter auf, die verschiedenste Lieferanten vereinnahmen und dem Kunden einen Prozess für die Materialversorgung bei wiederkehrenden Bedarfen offerieren. Sie konsolidieren dabei den Warenstrom auf einen Ansprechpartner (Kreditor) für den Kunden. Im Hintergrund werden relevante Artikel vom Hersteller oder den vom Kunden definierten Lieferanten in einem Logistik-Hub gesammelt und vereinnahmt. Es erfolgt ein Transit vom Hersteller zum Lieferanten und/oder zum Großhändler. Vor Ort findet oftmals eine Umetikettierung auf das Design und die Prozesslogik des Großhändlers statt. Es erfolgt eine Einlagerung der Artikel in ein Zentrallager, bis die Bestellung durch den Kunden erfolgt.

Reduzierter Aufwand für Etiketten und Einlagerung

Die eigentlichen Zentralläger richten sich dabei an den Gegebenheiten des Großhändlers aus und nicht an denen der Kunden. Optional dazu werden die Sublieferanten aufgefordert, die Waren bereits in definierten Behältern und Verpackungseinheiten mit Etiketten zu liefern, um dem Prozess des Großhändlers gerecht zu werden. Im Hintergrund werden neue Etiketten erstellt, Prozesse für den Transit, die Ein- und Auslagerung sowie Prozesse für die Lagerhaltung, Stammdaten und so weiter aufgerufen, die nicht wertschöpfend sind. Elkasy verfolgt hier den direkten Ansatz, sprich: die Lieferung der einzelnen Lieferanten des Kunden zum Wareneingang des Kunden oder zu einem Logistik-Hub, das sich im Umkreis von wenigen Kilometern zum Kunden befindet. So werden die Transportprozesse minimiert und Aufwände für Etikettierung und Einlagerung erheblich reduziert sowie die Supply Chain nachhaltig gestaltet.

Die P.S. Cooperation bietet mit ihrem von Lieferanten unabhängigen Kanban-System Elkasy eine nachhaltige Beschaffungslösung für alle an. Einem ganzheitlichen Ansatz folgend, werden alle wiederkehrenden Bedarfe über ein System abgewickelt, auch aus dem A- und B-Teil-Bereich. ■

* Josef Gutsmiedl ist geschäftsführender Gesellschafter der P.S. Cooperation GmbH in 33602 Bielefeld, Tel. (05 21) 9 67 66 39-30, jg@ps-cooperation.de

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