Retrofit im Lager Kasto modernisiert Stapeljochlager bei Sülzle Hagmeyer
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Stolze 21 Jahre Betriebszeit hat das Stapeljochlager der Sülzle Hagmeyer GmbH, ein Unternehmen der Sülzle-Gruppe, auf dem Buckel. Kasto-Know-how machte es nun fit für die weitere Zukunft.

Wenn ein hochwertiges Edelstahlrohr das schwäbische Geislingen an der Steige verlässt, stehen die Chancen gut, dass es aus Halle 9 auf dem Werksgelände der Sülzle Hagmeyer GmbH stammt. Das Unternehmen ist seit 2018 Teil der Sülzle-Gruppe und beliefert zahlreiche Industrie- und Handwerksbetriebe in der Region mit hochwertigen Stahl- und anderen Metallprodukten. Der Blick in die Lagerhalle mit den blauen Wänden fasziniert, wie es heißt. Denn dicht an dicht stapeln sich Rohre in verschiedenen Abmessungen knapp 10 Meter in die Höhe. Unter dem Hallendach schwebt ein Kran von Einsatzort zu Einsatzort, hebt und senkt gefüllte Ladungsträger, lagert sie ein und aus.
Um fein geschliffene und polierte Metallerzeugnisse vor Verschmutzung und mechanischen Beschädigungen zu schützen, lagert man die Halbzeuge in einem eigenen Stapeljochsystem, bevor sie in den Versand gehen. Das Langgutlager des Typs Unibloc A von Kasto wurde bereits 2001 in der eigens dafür errichteten Lagerhalle installiert und arbeitet seither zwischen 50 und 100 Positionen am Tag ab. Auf der rund 98 Meter langen und 10 Meter breiten Lagerfläche deponiert der Stahl- und Metallhändler bis zu 2.000 Tonnen Stahl und Aluminium.
Ersatzteilmangel für Lagertechnik zwingt zu Maßnahmen
Stapeljochsysteme zur Lagerung zeichnen sich im Allgemeinen durch eine hohe Lagerdichte aus. Im konkreten Fall bietet das Unibloc A über 1.530 Kassettenplätze für drei unterschiedliche Lagergutlängen zwischen vier und sechs Metern. Dabei können maximal zehn Stapeljoche aufeinander platziert werden. Über eine Mehrfachtransport-Traverse ließen sich bis zu drei Joche gleichzeitig bewegen. Der Ein- und Auslagerprozess beginnt und endet dabei an zwei Stationen. Für optimale Fahrwege ist die Lagerverwaltungssoftware Kastologic zuständig. Diese unterstütze nicht nur die Mitarbeiter, sie visualisiere auch Lager und Bestände. Außerdem kommuniziert die Kasto-Software mit dem Host-System von Sülzle Hagmeyer, damit die Gesamtperformance maximiert wird. Doch nach der 21-jährigen Betriebsdauer waren für die elektrischen und elektronischen Komponenten der Anlage, insbesondere am Kran, der den Ein- und Auslagerprozess umsetzt, kaum oder gar keine Ersatzteile mehr erhältlich – weder neu noch gebraucht. Kein Weg führte deshalb an einer Modernisierung vorbei. Ein völlig neues Lagersystem wollte man nicht anschaffen.
Das hat Kasto beim Retrofit des Lagers alles verändert:
Der Lager-, Sägen- und Automations-Spezialist aus Achern teilt den ressourcenschonenden Ansatz des Stahlhändlers. „Die Maschinenbaukomponenten sowie die Stapeljoche waren nämlich noch in einem sehr guten Zustand, erinnert sich Alfred Schwörer, Teamleiter Retrofit bei Kasto. Sie seien auch in den nächsten Jahren noch funktionstüchtig. Die Steuerelemente der Anlage hingegen waren stark veraltet und drohten zum Problem zu werden. Der Austausch einzelner Komponenten wäre hier an der mangelnden Kompatibilität entlang der restlichen Steuerkette gescheitert. Also schritt man zum Retrofit.
So brachte Kasto die komplette Steuerelektronik an Stationen und Kranbrücke auf den neuesten Stand. Dazu haben die Experten auch die gesamte Antriebstechnik des Krans ausgetauscht. Das betraf Schaltgeräte ebenso wie Motoren- und Geberleitungen. Die bestehenden Messsysteme wichen einem Absolutwertgeber mit integriertem Seilzug sowie optischem Lasermesssystem, wie es weiter heißt. Darüber hinaus erneuerten die Kasto-Techniker die optische Datenlichtschranke und installierten zwei Klimageräte in den Schaltschränken auf der Kranbrücke. Zusätzlich wechselten sie zwei Frequenzumrichter an den Stationen. Die neuen Komponenten begleitet übrigens ein Servicevertrag zur Unterstützung der werksinternen Instandhaltungsabteilung. Der Umbau beseitige für das Sülzle-Mitglied nun nicht nur die Ursache vieler Störungen und minimiere das Risiko von Ausfallzeiten, denn die neue Technik sichere auch die Zukunft des Geschäfts.
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