Intralogistik Mehr Effizienz und Dynamik fürs Paletten-Handling

Von Hans-Peter Ott

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Nicht nur im Getränke- und Lebensmittelbereich sorgen automatisierte Lösungen für das Paletten-Handling für einen reibungslosen und hohen Umschlag. Eine durchgängige und einheitliche Automatisierung der nötigen Prozesse ermöglicht die modulare Technologieplattform des Schweizer Ausrüsters Interroll, die einen Stundendurchsatz von bis zu 100 Paletten bietet.

Mit der Modular Pallet Conveyor Platform (MPP) lassen sich die meisten manuellen Arbeitsgänge mit Paletten zwischen Warenein- und -ausgang automatisieren.
Mit der Modular Pallet Conveyor Platform (MPP) lassen sich die meisten manuellen Arbeitsgänge mit Paletten zwischen Warenein- und -ausgang automatisieren.
(Bild: Interroll)

Die meisten Unternehmen, die sich mit der Distribution von Gütern auf Paletten beschäftigen, möchten manuelle Arbeitsvorgänge zwischen Warenein- und -ausgang durch möglichst schlanke, automatisierte Abläufe ersetzen. Diesen Wunsch können Systemintegratoren und Anlagenbauer mit der Modular Pallet Conveyor Platform (MPP) und dem Pallet-Flow-Angebot von Interroll maßgeschneidert erfüllen. Dank der modularen Plattform- und Plug-and-play-Strategie gilt dies für Standard- bis hin zu kompletten Hochleistungsanlagen, die kompakte Fließlagerlösungen integrieren.

Bei der MPP handelt es sich um eine modulare Palettenfördererplattform. Der Antrieb erfolgt je nach Einsatzszenario über Getriebe- oder kompakte Trommelmotoren, wobei sich sogar staudrucklose Förderstrecken für Paletten realisieren lassen – in normalen Umgebungstemperaturen und im Tiefkühlbereich. Die intelligente Steuerung PC 6000 Pallet Control dient dabei als Verbindung zwischen dem 400 VAC Pallet Drive, dem Palettenförderer und der 24 V/48 V Multi Control von Interroll, die hier die komplette Logik für das staudrucklose Fördern bereitstellt. Mit dem Pallet Control Configurator können über einen USB-Anschluss auf einfache Weise die Drehrichtung und weitere Parameter geändert werden, ohne dass die Verkabelung verändert werden muss. Strom und Leistung können überwacht werden und der aktuelle Status wird angezeigt. Darüber hinaus wird die Gesamtbetriebszeit des jeweiligen Palettenantriebs angezeigt, sodass notwendige Wartungsarbeiten vorbeugend veranlasst werden können.

Puffer nahtlos mit Warenein- und -ausgang verknüpfen

Kombiniert mit der Interroll-Fließlagerlösung entstehen besonders kompakte Hochleistungsanlagen aus einer Hand, bei denen die übliche Schnittstellenproblematik beim Engineering zwischen den angetriebenen und den auf Schwerkraft ausgelegten Systemen entfällt. So lassen sich etwa die autonom arbeitenden Regalbediengeräte, Verfahrwagen und Lifte, die einen Stundendurchsatz von bis zu 100 Paletten bewältigen, zur vollautomatischen Einlagerung und Auslagerung in Palettenfließlager einsetzen.

Dynamisches Herzstück der Lösung ist das Regalbediengerät, das perfekt auf die Anbindung an das Fließlagersystem ausgelegt wurde. Dank Leichtbauweise und integrierter Energierückgewinnung arbeitet das System äußerst energieeffizient. Ausgestattet ist das System mit integrierter Hubgeschwindigkeitskontrolle und leistungsstarken Bremssystemen. Aufgrund der modularen und vormontierten Stahlkonstruktion lässt sich das wartungsarme Gerät einfach anliefern und montieren.

Touren automatisiert bereitstellen

Neben dem Regalbediengerät sorgt ein Verfahrwagen für die schnelle Palettenförderung. Erreicht werden Transportgeschwindigkeiten von bis zu 5 m/s, wodurch sich selbst größere Distanzen – zum Beispiel im Bereich der Tourenbereitstellung oder der Verbindung von Lager und Produktion – schnell und sicher überbrücken lassen. Der neue Verfahrwagen benötigt durch das intelligente Antriebskonzept keinen Schaltschrank für die elektrische Anbindung.

Das Unternehmen
  • Die Interroll-Gruppe ist der global führende Anbieter von Lösungen für den Materialfluss. Das Unternehmen wurde 1959 gegründet.
  • Interroll beliefert Systemintegratoren und Anlagenbauer mit einem umfassenden Sortiment an plattformbasierten Produkten und Services in den Kategorien „Rollers“ (Förderrollen), „Drives“ (Motoren und Antriebe für Förderanlagen), „Conveyors & Sorters“ (Förderer und Sorter) sowie „Pallet Handling“ (Fließlager und Palettenförderer).
  • Mit Hauptsitz in der Schweiz verfügt Interroll über ein weltweites Netzwerk von 34 Unternehmungen mit einem Umsatz von rund 559,7 Mio. Franken und 2400 Mitarbeitenden (2019).
  • Mitte 2021 wird Interroll in Mosbach ein neues Werk eröffnen und seine Kapazitäten in Europa im Bereich „Conveyors & Sorters“ verdoppeln.

Für Systemintegratoren besonders interessant ist auch die Tatsache, dass sich die modularen Plattformen von Interroll sehr einfach, schnell und komfortabel über eine CAD-basierte Layouter-Anwendung planen und zusammenstellen lassen. Dabei beschränkt sich die Kombinierbarkeit nicht nur auf Module der MPP und der Fließlagerlösung. So können etwa auch die Produkte der DC-Antriebsplattform von Interroll bei Bedarf in Palettenlösungen integriert werden. ■

Drei Fragen an Pallet-Handling-Spezialist Martijn Smit:
Kurzinterview

Martijn Smit ist seit Mai 2020 bei Interroll als Solution Sales Director Smart Pallet Handling mit Fokus auf die Region EMEA tätig. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung mit Systemen für das Handling von Paletten wie auch Systemen der Produktionslogistik. Zuvor war Smit als Geschäftsführer von Qimarox tätig.
Martijn Smit ist seit Mai 2020 bei Interroll als Solution Sales Director Smart Pallet Handling mit Fokus auf die Region EMEA tätig. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung mit Systemen für das Handling von Paletten wie auch Systemen der Produktionslogistik. Zuvor war Smit als Geschäftsführer von Qimarox tätig.
(Bild: Interroll)

Herr Smit, als Spezialist für das Paletten-Handling bei Interroll: In welchem/welchen Ihrer Produkte steckt das meiste Engineering-Know-how? Wo sehen Sie noch Entwicklungspotenzial?

Wir investieren den größten Teil unseres Engineering-Know-hows in die Integration unserer Schlüsselprodukte in unsere umfassende „Plattformstrategie“. Für unsere Kunden bedeutet dies: Sie bekommen standardisierte Module und Lösungen, die nach dem Plug-and-play-Prinzip einsetzbar sind. Wir sehen viel Potenzial im Markt, unser Lösungsportfolio so weiterzuentwickeln, dass wir noch mehr Prozesse beim Kunden abdecken können. Ein Beispiel: Wenn ein Anwender bereits Trommelmotoren oder Schlüsselprodukte unserer modularen Fördererplattform MCP verwendet, kann er zusätzlich auch unsere Palettenfördererplattform MPP problemlos integrieren, denn diese basiert ebenfalls auf unserer einheitlichen Plattformstrategie.

Welche Branche verspricht das größte Wachstumspotenzial? Flughäfen werden es derzeit ja nicht sein ...

Wir haben unser Produktportfolio branchenübergreifend entwickelt und standardisiert, das heißt wir sind nicht zwingend von einer Branche abhängig. Unsere Lösungen können zum Beispiel in Tiefkühlumgebungen (bis -28 °C), aber auch in traditionellen Logistikzentren und Lagerhäusern sowie in der industriellen Produktion eingesetzt werden. Wir sehen erhebliches Wachstum und Möglichkeiten in der Intralogistik insgesamt und in der Lebensmittelproduktion. Aufgrund der Tatsache, dass wir über Lösungen von 48 bis 400 V verfügen, bieten wir energieeffiziente Antworten für praktisch jede Aufgabenstellung beim Materialfluss. Auf diese Weise helfen wir unseren Kunden, ihre Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen.

Einmal losgelöst von aller Hardware: Was hat es mit Ihrem „Pallet Control Configurator“ auf sich?

Unsere Palettensteuerungseinheit (PC 6000) wird in Kombination mit unserem bekannten „Multi Control Analogue Interface“ eingesetzt. Diese intelligente dezentrale Anwendung bietet Kunden sehr viel Mehrwert! Ein Beispiel: Sie verringern nicht nur den Verkabelungsaufwand, sondern auch den Installations- und den Softwareaufwand. In vielen Fällen sparen Sie sich sogar einen kompletten Schaltschrank! Der Anschluss ist einfach und mithilfe der Software können Sie über eine „USB-Verbindung“ auf die Palettensteuerung zugreifen und so Parameter überwachen und anpassen. Dies funktioniert ganz komfortabel, ohne die Kabel umzustecken.

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* Hans-Peter Ott schreibt seit über 25 Jahren als Fachjournalist und Kommunikationsexperte über Themen aus der Logistik- und Telekommunikationsbranche.

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