Augmented Reality AR-Brillen bringen mehr Betriebssicherheit

Redakteur: Gary Huck

Das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) und weitere Partner wollen mit Augmented-Reality-(AR-)Brillen Staplerfahrern eine bessere Sicht geben und die Betriebssicherheit erhöhen.

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Mithilfe von AR-Brillen sollen Staplerfahrer quasi durch Hindernisse hindurchsehen können.
Mithilfe von AR-Brillen sollen Staplerfahrer quasi durch Hindernisse hindurchsehen können.
(Bild: IPH)

Forscher des IPH in Hannover arbeiten am Konzept der „virtuellen Sichtverbesserung“ für Staplerfahrer. Durch den Einsatz von AR-Brillen sollen die Fahrzeugführer mit zusätzlichen Informationen versorgt werden, ohne ihren Blick von der Fahrbahn abzuwenden. Wenn ein Fahrer zum Beispiel den Rückwärtsgang einlegt und seinen Kopf dreht, um nach hinten zu sehen, kann über die Brille zusätzlich noch der Videofeed der Frontkamera oder jeder anderen Kamera, die am Stapler angebracht ist, eingeblendet werden. So kann das Situationsbewusstsein und dadurch auch die Betriebssicherheit gesteigert werden.

Das Forschungsprojekt „ViSIER – Virtuelle Sichtverbesserung und intuitive Interaktion durch Erweiterte Realität an Flurförderzeugen“ arbeitet in genau diese Richtung. An dem Projekt sind mit dem Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH), dem Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) der Leibnitz Universität Hannover, drei Gabelstaplerherstellern, einem Logistikzentrum, einem Hersteller von Staplerbauteilen, einem AR-Dienstleister und einem Dienstleister aus dem Bereich Mikroelektronik Vertreter aus Wissenschaft und Industrie beteiligt.

Fahrzeugführer soll durch AR-Brille nicht überfordert werden

Teil des Projekts ist auch die Selektion der Informationen, die die Brille präsentieren soll.
Teil des Projekts ist auch die Selektion der Informationen, die die Brille präsentieren soll.
(Bild: IPH)

Um ihr gemeinsames Ziel zu erreichen, gibt es laut IPH noch mehrere Herausforderungen zu lösen. Es müssten geeignete Orte an Staplern gefunden werden, um Kameras anzubringen, die einen virtuellen Rundumblick ermöglichen. Außerdem soll über Algorithmen in der Bildverarbeitung gewährleistet werden, dass Hindernisse, die die Sicht einschränken, von Kamerabildern überlagert werden. Diese Aufgaben übernimmt das ITA. Das Institut für Integrierte Produktion Hannover beschäftigt sich mit der kontextbasierten Informationsanzeige. Es geht darum, festzulegen, welche zusätzlichen Informationen dem Staplerfahrer über die Augented-Reality-Brille eingespielt werden sollen. Dabei spiele auch die Frequenz eine Rolle, denn man wolle Fahrzeugführer nicht überfordern und damit von der eigentlichen Fahrtätigkeit ablenken. Nach Angaben des IPH soll es möglich sein, die Zusatzinformation mit einer Handbewegung aus dem Sichtfeld zu entfernen, wenn sie zur Kenntnis genommen wurden.

Unternehmen, die sich für das Forschungsprojekt interessieren, können sich noch beteiligen. Das Kick-Off-Treffen findet am 27. August 2019 im Institut für Integrierte Produktion Hannover statt. Es ist laut IPH aber auch nach diesem Termin noch möglich, bei „ViSIER“ mitzumachen. Informationen zu Terminen und der Teilnahme am Projekt finden sie hier.

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