Bremszylinder E-Lastenfahrrad sicher lenken
Das Ausliefern von Waren ist ein Trend bei Supermärkten – gerade in Großstädten. Um Staus zu vermeiden und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, ist die Nachfrage nach Lastenfahrrädern groß. Für die schnellen Lieferungen wurde beispielsweise eine Kleinserie von E-Trikes entwickelt, die für sichere Lenkmanöver und mehr Komfort hydraulische Bremszylinder verbaut
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Seien es der Mangel an Zeit, Bequemlichkeit oder eine eingeschränkte Beweglichkeit, immer mehr Menschen lassen sich Essen, Getränke und andere Dinge des täglichen Bedarfs vom Supermarkt nach Hause bringen. Normalerweise geschieht dies mit Kleinlastwagen oder Transportern. Aufgrund von verstopften Straßen, langer Parkplatzsuche sowie hoher Emissionen sucht man beim Zustellen der Ware nach Alternativen.
Eine Kooperation des Unternehmens RM Customs aus Kleve mit dem ortsansässigen Edeka-Center Schroff zeigt bereits seit einigen Jahren die Potenziale der Lieferung per Elektrofahrrad auf: Das von RM Customs in Unterflurbauweise maßgeschneiderte Lastenfahrrad mit Elektroantrieb ist als Kleinkraftrad mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h zugelassen und kommt im Berufsverkehr schneller voran als der sonst eingesetzte Kleintransporter des Lebensmittelhändlers. Je nach Zuladung beträgt die mögliche Fahrstrecke 60 km. Diese ist jedoch noch erweiterbar, da das Dach des Koffers mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist, die bei Sonneneinstrahlung den Akku mit elektrischer Energie versieht. Damit ist das 100 kg schwere Gefährt, das über ein zulässiges Gesamtgewicht von 300 kg verfügt, ideal für Einsatzradien von 2 km um das Edeka-Center geeignet. Das Stauvolumen beträgt derzeit 600 l, womit etwa acht Einkaufskörbe bis zu einem Gesamtgewicht von 100 kg transportiert werden können. Als besonders vorteilhaft hat sich die Möglichkeit erwiesen, bis direkt vor die Haustüre fahren zu können – die zeitraubende Parkplatzsuche entfällt.
Die Entwickler von RM Customs und ihr Edeka-Partner Schroff sehen das Lastenfahrrad als ideale Ergänzung zum Kleintransporter an und haben dem E-Trike den Namen Ökomobil verliehen. Dessen Frontnabenmotor hat eine Leistung von 2,3 kW und ein Drehmoment von maximal 120 Nm, welche aus dem Stand heraus zur Verfügung stehen. Ein Verbrauch von etwa 2,5 kWh pro 100 km entspricht 0,32 l Benzin beziehungsweise 0,25 l Diesel pro 100 km. Wird zusätzlich Strom durch die Photovoltaikanlage geliefert, erhöht sich die Reichweite entsprechend oder sie unterstützt den Ladeprozess an der Steckdose.
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Lastenräder
Pedalritter stürmen die letzte Meile
E-Trike mit hydraulischen Bremszylindern optimiert
Die Firmengründer von RM Customs, Dr. Ing. Marcel Rouenhoff und Dipl.-Ing. Markus Mühlberg, ergänzen sich durch ihre langjährigen Erfahrungen im Bereich der elektrischen Antriebstechnik und im Fahrzeugbau. Ihre Idee der Entwicklung eines Ökomobils in Unterflurbauweise, um eine leistungsfähigen, ökonomisch zu bewegenden Nahversorgung aufzubauen, kommt ins Rollen. Das im Einzelhandel eingesetzte Modell stellt bereits ihre zweite Ausbaustufe dar. Zuvor hatte das Team einen Prototyp auf die Straße gebracht, der mit einem Elektroantrieb für Geschwindigkeiten bis 25 km/h ausgestattet war. Bei dessen Entwicklung trat das Problem auf, dass sich das ganze System bei Schlaglöchern oder plötzlichen Lenkbewegungen aufschaukelte und das komplette Fahrzeug umzustürzen drohte. Dies bemängelte auch der TÜV. Da die Weiterentwicklung auf die Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h schon für die beide Ingenieure fest beschlossen war, musste die Unruhe im Fahrwerk behoben werden. Um die Lenkung zu stabilisieren, hielt das Entwicklerduo nach Industriegasfedern Ausschau. Die zunächst gefundene Lösung war jedoch von minderwertiger Qualität. Sie veränderte bei unterschiedlichen Temperaturen die Dämpfungseigenschaften und wurde zudem undicht.
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