Containerumschlag System für nicht kranbare Trailer

Redakteur: M. A. Benedikt Hofmann

Die Bayernhafen Gruppe, TX Logistik, das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien und Uhly Maschinentechnik haben gemeinsam ein System entwickelt, um nicht kranbare Sattelauflieger auf einen Standardtragwagen zu verladen.

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Das Nikrasa-System besteht aus zwei Teilen: der Terminal-Plattform (weiß) und der Transport-Plattform (schwarz). Die Terminalzugmaschine positioniert den Trailer mittig auf der Transport-Plattform.
Das Nikrasa-System besteht aus zwei Teilen: der Terminal-Plattform (weiß) und der Transport-Plattform (schwarz). Die Terminalzugmaschine positioniert den Trailer mittig auf der Transport-Plattform.
(Bild: LKZ Prien)

Jetzt wurde Nikrasa im Bayernhafen Nürnberg offiziell vorgestellt. Das System wird bereits erfolgreich eingesetzt und ist seit Juli 2014 zwischen Padborg und Verona unterwegs. Seit Ende September wird es auch auf den Strecken Bettembourg (Luxemburg) - Triest (Italien) und Rotterdam (Niederlande) - Oslo (Norwegen) genutzt. Nikrasa bietet KV-Terminals den Unternehmen zufolge einen wirtschaftlichen Ansatz, Verlader und Speditionen für den Umschlag bisher nicht kranbarer Sattelauflieger zu gewinnen. Damit trägt das System nachhaltig dazu bei, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, so die beteiligten Unternehmen.

Zweiteiliges System

Das Nikrasa-System besteht aus zwei Teilen: einer befahrbaren Terminalplattform und der Transportplattform. Die Transportplattform passt exakt in die Terminalplattform. Die Terminalzugmaschine fährt auf die Terminalplattform auf und positioniert dabei den Trailer mittig auf der Transportplattform. Dann packt das Standard-Greifzangengeschirr des Portalkrans oder Reachstackers den Trailer an den Greifkanten der Nikrasa Transportplattform und hebt ihn an. Trailer und Transportplattform bilden so eine Einheit, die als Ganzes umgeschlagen wird. Die Transportplattform macht aus dem bisher nicht kranbaren einen kranbaren Trailer. Der Trailer wird im Taschenwagen passend zum Stützbock positioniert. Dort wird der Königszapfen arretiert. Nikrasa harmoniert mit Standard-Taschenwagen der Ausführungen Twin und T3.000. Die Transportplattform fährt mit dem Waggon, die Terminalplattform bleibt im Terminal.

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800.000 nicht kranbare Trailer in der EU

Wie Alexander Ochs, Prokurist der Bayernhafen Gruppe, erklärt, sind die Anforderungen von Verladern, Speditionen und Terminals von Anfang an in die Entwicklung des Systems mit eingeflossen: „Nikrasa ist ein System vom Markt für den Markt. Das System bietet Speditionen und Terminals volle Flexibilität, da deren Equipment nicht angepasst werden muss. So kann jetzt jeder Spediteur ohne zusätzliches Investment seine Trailer auf die Schiene verlagern. Nikrasa ist heute bereits für rund 80 % der Standardtrailer geeignet.“ Wie die Unternehmen erklären, sind mehr als 85 % aller Sattelauflieger in Deutschland nicht kranbar. Allein in Deutschland sind das rund 300.000 Trailer. In der EU sind mehr als 800.000 nicht kranbare Trailer unterwegs.

Hohe Flexibilität und leichte Anwendung

Zu den an der Entwicklung beteiligten Unternehmen gehörten der Verlader Danish Crown, die Nagel Group und N & K. Alle drei zeigten sich bei der offiziellen Vorstellung sehr zufrieden mit Nikrasa. Mads Mahler, Underdirector Shipping bei Danish Crown, Martin Gade Gregersen, Geschäftsführer von N & K, und Ben Klaassen, Leiter Zentralabteilung Full Truck Load der Nagel Group, lobten vor allem die Orientierung an Standards, hohe Flexibilität und einfache Anwendung des Systems.

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