Warehouse-Management-Systeme Erfolgsfaktor Logistik

Autor / Redakteur: Rainer Barck / Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernd Maienschein

Mit dem Warehouse-Management-System „PSIwms“ aus der PSI Logistics Suite hat Messtechnikspezialist Mahr die Prozesse für Produktionsversorgung und Auftragsfertigung nachhaltig optimiert und die Durchlaufzeiten gesenkt. Ein integriertes Staplerleitsystem optimiert zudem die Routenzugtransporte. Die Vernetzung mit dem ERP-System „PSIpenta“ sorgt für Datenaustausch mit reduzierten Schnittstellen.

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Im Göttinger Logistikzentrum von Mahr kommt man derzeit auf rund 100.000 Picks für Versand und Produktionsversorgung.
Im Göttinger Logistikzentrum von Mahr kommt man derzeit auf rund 100.000 Picks für Versand und Produktionsversorgung.
(Bild: Mahr)

Präzision und das optimale Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten prägen die Kerngeschäftsfelder der Mahr GmbH mit Sitz in Göttingen: Das 1861 in Esslingen gegründete Unternehmen steht heute als weltweit operierender Hersteller von Messtechnik für die industrielle Fertigung im Markt. Das Produktportfolio reicht von manuellen Handmessschiebern bis hin zu vollautomatisierten Messplätzen mit Roboterbeladung. Zentraler Produktionsstandort ist das Werk in Göttingen. In elf Produktionsbereichen werden dort unter anderem hochpräzise Messsysteme und Zahnrad-Dosierpumpen gefertigt. Die Versorgung der entsprechenden Produktionsbereiche erfolgt per Routenzug aus dem angebundenen Logistikzentrum über Empfangsbahnhöfe in den Produktionshallen. Den informatorischen Backbone für die Steuerung der komplexen Prozesse im Logistikzentrum bildet das Warehouse-Management-System „PSIwms“ aus der PSI Logistics Suite. „Es ist eine wesentliche Basis, um unsere hochgesteckten Umsatzziele zu realisieren“, urteilt Mahr-Logistikleiter Christian Hofmeister. Mit der leistungsstarken Softwarelösung wickelt Mahr die Artikel- und Bestandsverwaltung von Rohmaterialien und Fertigprodukten sowie die auftrags- und termingerechte Kommissionierung und Tourenplanung ab – sowohl für die Produktionsversorgung wie auch für die Versandabwicklung.

ERP und WMS optimal verzahnt

Besonderheit: Bereits auf der überlagernden IT-Ebene setzt Mahr mit dem ERP-System „PSIpenta“ auf ein Softwaresystem aus dem PSI-Konzern. Die positiven Vorerfahrungen sowie die optimale Verzahnung von ERP und WMS trugen als Entscheidungsgründe für den Zuschlag bei, so Hofmeister. „Nachdem der Funktionsumfang des ,PSIwms‘ im Customizing exakt auf unsere Anforderungen zugeschnitten wurde, werden beide Systeme künftig auf einer gemeinsamen Plattform laufen. Das spart eine Schnittstelle und optimiert die Informationsflüsse“, erklärt der Logistikleiter.

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Seit Ende 2017 ist das „PSIwms“ bei Mahr im Einsatz. „Vor der Einführung wurde manuell mit Papieraufträgen kommissioniert“, beschreibt Logistikleiter Hofmeister die Hintergründe. „Das Logistikzentrum geriet zum Engpass für die Produktionsversorgung und die Kundenbelieferung. Die Durchlaufzeiten waren zu lang, der Materialfluss intransparent und nicht steuerbar.“ Mit Implementierung des „PSIwms“ konnte Mahr die eingeleitete Neuausrichtung seiner Produktpalette sowie den weiteren Ausbau der Produkt- und Servicequalität deutlich voranbringen – und durch Prozessqualität auf Topniveau untermauern. Dazu sind unter anderem die unterlagerten Anlagensteuerungen der Automationssysteme über standardisierte Schnittstellen in das „PSIwms“ eingebunden. Zudem sorgt das „PSIwms“ für maximale Transparenz. „Wir können im WMS jederzeit den aktuellen Bearbeitungsstand einsehen und konnten mit Einführung des ,PSIwms‘ auf eine permanente Inventur umstellen, mit der die Bestände sich besser überwachen lassen“, fasst Hofmeister zusammen.

Separierte Warenflüsse für Produktion und Versand

Das Mahr-Logistikzentrum ist in zwei Hallenkomplexe unterteilt. Mehr als 40.000 verschiedene Artikel sind dort insgesamt gelagert. In der größeren Halle sind auf einer Grundfläche von 1000 m² ein Schwerlastregal, ein automatisches Kleinteilelager (AKL) sowie – auf etwa 100 m² Fläche – ein Blocklager eingerichtet. Auf insgesamt 713 Paletten- und mehr als 2600 AKL-Stellplätzen lagern dort die Rohmaterialien und Halbfertigprodukte für die Produktionsversorgung. Überdies sind auf der Fläche zwölf Konsolidierungsplätze für größere Aufträge und 60 Bearbeitungsplätze für Einbehälteraufträge eingerichtet. Darüber hinaus führt das „PSIwms“ mit seiner integrierten Multisite-Fähigkeit ein nahegelegenes Außenlager, wo weiteres Produktionsmaterial in einem Schwerlastregal und 300 m² Blocklagerfläche auf Abruf bereitsteht. Die Anbindung von Lägern weiterer Produktionsstandorte steht als Option zur Verfügung.

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