Supply Chain Management Rückverfolgbarkeit von Produkten verbessert Fertigungsqualität

Autor / Redakteur: Chris Will / Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Schäfer

Um Produkte zurückverfolgen zu können, erhalten diese eine Serien- oder Losnummer, die in der Datenbank des übergeordneten Manufacturing Execution System abgespeichert wird. Auf dieser Basis lassen sich automatisierte oder manuelle Tests durchführen, die sicherstellen, dass die Prozesse wie vorgesehen ablaufen.

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Bild 1: Ein System für die Rückverfolgung ermöglicht es den Unternehmen, den Aufenthaltsort eines Produkts zu jedem Zeitpunkt feststellen.
Bild 1: Ein System für die Rückverfolgung ermöglicht es den Unternehmen, den Aufenthaltsort eines Produkts zu jedem Zeitpunkt feststellen.
(Bild: Apriso)

Verunreinigte Medikamente, kaputte Autobremsen und Flugzeugfahrwerke, die sich nicht öffnen – In vielen Branchen gilt es, komplexe Produkte vor Qualitätsmängeln zu bewahren. Treten Fehler auf, drohen Rückrufaktionen oder gar Schadensersatzforderungen aufgrund von Unfällen. Deshalb müssen gerade international aufgestellte Hersteller schnell sein und die Ursachen identifizieren. Sie arbeiten mit global installierten Qualitätsmanagementsystemen, die ihnen dabei helfen, weltweit den Überblick über die Historie jedes Bauteils zu behalten. Damit garantieren sie Sicherheit und Qualität bis ins Detail.

Aufenthaltsort eines Produkts zu jedem Zeitpunkt feststellen

Ein System für die Rückverfolgung versetzt Unternehmen in die Lage, den Aufenthaltsort eines Produkts zu jedem Zeitpunkt festzustellen – sowohl intern als auch in der gesamten Lieferkette (Bild 1). Was in der Theorie simpel klingt, ist in der Praxis gar nicht so einfach, denn die Hersteller produzieren und liefern global. Verbaute Teile und Systeme stammen von verschiedenen Zulieferern, die auf der ganzen Welt verstreut liegen. In solchen Netzen den Aufenthaltsort und die Historie eines Einzelteils genau zu kennen, bedarf spezialisierter Softwareunterstützung.

Software für die Rückverfolgbarkeit kennt die Herkunft von Rohstoffen, Teilen, Produkten, Kartons, Paletten und Containern. Sie ermöglicht dem Qualitätsbeauftragten in der Fabrik die Feststellung, wann und wie lange ein Objekt an einzelnen Orten verbracht hat. Informationen über Besitzer, Verpackungen und Lagerbedingungen sind abrufbar. Das funktioniert in beide Richtungen – auch wenn Produkte im Zuge der Fertigung ihren Zustand verändern. Welches Los befand sich vor der Produktion in welchem Container und in welchem Produktionsprozess änderte das Los seinen Zustand?

Rückverfolgbarkeit muss überall gewährleistet sein

Damit eine Rückverfolgung überhaupt möglich ist, kennzeichnen Unternehmen ihre gefertigten Produkte oder Objektgruppen mit einer in der Lieferkette einzigartigen Serien- oder Losnummer und speichern sie in der Datenbank des übergeordneten Manufacturing Execution System (MES). Das System verknüpft anschließend alle relevanten gesammelten Daten fest mit dem Produkt: Dort werden Antworten auf die Fragen wer, was, wann, wie, und womit gegeben.

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